Agility-Reglement / FCI

Agility hat wie viele andere Sportarten seine Wurzeln in England. Am Anfang stand allerdings nicht die Idee eine neue Sportart zu erschaffen, sondern die Besucher der weltgrößten Hundezuchtschau ( der Crufts ) sollten in den Pausen unterhalten werden.
 
In der Vorbereitungszeit zur Crufts 1987 wollte John Varley, ein Mitglied des Organisationskomitees, ähnlich dem Springreiten bei Pferden einen Parcours für Hunde bauen. Er entwarf zusammen mit dem Hundeausbilder Peter Meanell verschiedene Geräte, die dem Naturell und dem Bewegungsablauf der Hunde gerecht werden sollte.
 
Bei der Crufts wurde diese erste "Agility-Vorführung" so begeistert angenommen, dass seit dem Zeitpunkt die "Agility-Vorführung" ein fester Bestandteil der Crufts ist.
 
Durch den Besuch von Europäern wurde die Verbreitung von Agility rasch vorangetrieben und schon nach kurzer Zeit wurde in Großbritannien auch in anderen Hundevereinen Agility betrieben.
 
Es wurde schnell klar, dass ein einheitliches Reglement notwendig wurde. So erarbeitete man in Großbritannien ein Regelwerk, bildete Richter aus und schaffte damit die nötigen Voraussetzungen für den heutigen Agility-Sport.
 
Im Jahre 1989 wurde in Frankreich von der "Sociètè Centrale Canine" ein Reglement erstellt, das von der "Fèdèration Cynologique Internationale" übernommen wurde. Seit 1991 trat dieses Reglement für alle Verbände in Kraft, die dem FCI angehörten und Agility wurde somit in das Hundesportprogramm aufgenommen.
 
 
Agility - Reglement der FCI
Agility ist eine Disziplin, die allen Hunden offen steht. Sie besteht darin, sie die verschiedenen Hindernisse überwinden zu lassen, mit der Absicht, ihre Intelligenz und ihre Behändigkeit zu überprüfen. Es handelt sich um ein erzieherisches und sportliches Spiel, welches u.a. dazu dient, ihre Sozialverträglichkeit zu fördern und ihre Eingliederung in die Gesellschaft zu begünstigen. Die Disziplin erfordert eine gute Harmonie von Hund und Hundeführer und endet im vorzüglichen Einvernehmen in der Gruppe. Es ist also Voraussetzung, dass die Teilnehmer die elementaren Grundlagen von Erziehung und Gehorsam besitzen.
 
Kategorien
Drei Kategorien ( Größenklassen ) sind vorgegeben:

 
Strecke ( Parcour ) Die Strecke ( der Parcour ) setzt sich aus verschiedenen Hindernissen zusammen, die je nach Aufstellung dem Verlauf der Stecke eine Eigentümlichkeit geben, die dieselbe mehr oder weniger komplex und mehr oder weniger schnell macht.
 
Allgemeines
Das zur Anlage einer Agility - Stecke notwendige Gelände sollte ungefähr 30 x 40 m aufweisen. Das zur Anlage eines Parcours notwendige Gelände ist 20 x 40 m. Beim Aufbau von zwei Strecken ( zwei Parcours ) empfiehlt sich, eine geschlossene Abtrennung zwischen beiden zu errichten oder die Strecken in einem Abstand von ca. 10 m aufzubauen.
 
Der eigentliche Parcours hat eine Länge von 100 - 200 m und umfasst je nach Prüfungsstufe 12 bis 20 Hindernisse, davon jeweils mindestens 7 Sprünge ( Hürden, Mauer, Reifen ). Ein Standart Prüfungssatz hat 10 Hürden zu beinhalten.
 
Die zweifachen Hindernisse haben folgende Gesamttiefe:
  • Kategorie S:30cm
  • M: 40 cm
  • und L: 55cm

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    Die Kombinationssprünge bestehen aus maximal 3 Geräten, die als ein Gerät gezählt werden. Jedes Gerät wird einzeln bewertet. Die Entfernung zwischen jeder Einheit ist minimal 4,50 m und maximal 7 m zueinander. Diese Kombination können nur aus Hürden mit Stangen bestehen.
     
    Die Entfernung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Hindernissen betägt 5 m Minimum und 7 m Maximum.
     
    Streckenverlauf
    Der Verlauf der Strecke obliegt der Phantasie des Richter, muss jedoch mindestens zwei Richtungswechsel beinhalten. Vor Beginn der Prüfung überzeugt sich der Richter von der Ordnungsmässigkeit und der Anzahl der vorhandenen Geräte. Wenn diese dem Standart entsprechen, übergibt er seine Parcourzeichnung dem Veranstalter, zwecks Aufbau. Nach dem Aufbau überprüft er diesen und vemisst die Strecke genau. Ein gut durchdachter Streckenverlauf gibt dem Hund die Möglichkeit, leicht und fliessend die Strecke zu erarbeiten. Das Ziel liegt darin, den Hund kontrolliert und ausgeglichen unter Vermeidung von Fehlern in der vorgegebenen Geschwindigkeit über die Strecke zu führen. Daher ist es angeraten, ständig eine Veränderung der Parcourspläne vorzunehmen, um jede Autmatisierung des Hundes zu vermeiden.
     
    Ablauf des Wettbewerbes
    Auf dem Prüfungsgelände ist kein Training erlaubt. Bevor der Wettkampf beginnt, ist es den Hundeführern gestattet, den Parcours ohne Hund abzugehen. Vor Beginn der Prüfung versammelt der Richter die Konkurrenten, um ihnen Einzelheiten über die Prüfung, die Stanrdzeit und die Maximalzeit bekanntzugeben. Gleichzeitig erinnert er an die Einhaltung der Wettbewerbsvorschriften.
     
    Wahl der Standartzeit der Strecke
    Die Basis zur Festsetzung der Standartzeit der Strecke beruht auf der festgehaltenen Geschwindigkeit in Meter/Sekunde. Diese Wahl wird unter Berücksichtigung der für die Prüfung vorgesehenen Leistungstufe, des Schwierigkeitgrads der Strecke und der Bodenbeschaffenheit ( witterungsbedingt ) getroffen. Die Standartzeit ( in Sekunden ) für die Strecke erhält man, in dem die Länge der Strecke durch die Bewegungsgeschwindigkeit ( m/s ) dividiert wird. Bespiel: Bei einer Strecke von 150 m und einer vorgeschriebenen Bewegungsgeschwindigkeit von 2,5 m 7s, ist die Standartzeit für die Strecke 150 : 2,5 = 60 Sekunden.
     
    Festlegung der Maximalzeit für die Strecke
    Im allgemeinen gibt der Richter als Maximalzeit für die Strecke das Doppelte der Standartzeit an. Bei einer Standartzeit von 60 Sekunden wäre die Maximalzeit dann 120 Sekunden. Wird ein anderer Faktor vom Richter gewählt, so darf dieser nicht unter dem 1,5 fachen der Standartzeit liegen.
     
    Ablauf der Prüfungen
    Der Hundeführer begibt sich an den Start, der Hund ist liegend, sitzend oder stehend, hinter der Startlinie zu platzieren ( zeitauslösende Linie- elektonisch oder per Hand gemessen ). Er leint seinen Hund ab, nimmt das Halsband ab, dessen Tragen aus Sicherheitsgründen im Parcours, während der Prüfung untersagt ist. Der Hundeführer darf während der Prüfung nichts in den Händen halten.Der Hundeführer wählt seinen Startpunkt innerhalb des Parcours nach eigenem Ermessen. Er gibt seinem Hund das Hörzeiche´n zum Start auf Anordnung des Richters. Die Zeitmessung setzt ein, sobald der Hund die Startlinie überschritten hat oder seitlich an dieser vorbeiläuft. Verschiedene Hör- und Sichtzeichen sind auf der ganzen Strecke erlaubt. Der Hundeführer achtet peinlich genau darauf, dass die Hindernisse vom Hund in der Reihenfolge der nummerierten Vorgabe überwunden werden. Von der Abgabe des Hörzeichens an den Hund vom Start bis zum Ziel ist es dem Hundeführer nicht gestattet, den Hund oder die Hindernisse zu berühren. Der Hundeführer darf weder die Hindernisse selbst unterlaufen, noch überspringen. Das Ende der Strecke und der Zeitnahme ist erreicht, wenn der Hund die Ziellinie überschritten hat.
     
    Danach nimmt der Hundeführer den Hund wieder an die Leine und verlässt die Strecke.
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