Depri-Phase... kein Plan, warum so plötzlich...!

  • Hey!

    Irgendwie bin ich momentan in ner Phase, in der ich mir über alles und jeden Gedanken mache...

    Ich hab gestern mal wieder nen Bericht über die TSUNAMI-Katastrophe vom 26.12.2004 gesehen...
    Irgendwie hat mich das mal wieder extremst mitgenommen!
    Da war ein Schicksal... Das war während der nachfolgenden Aufräumarbeiten
    aktuell und brisant:

    Der "kleine Junge", der anscheinend aus einem Krankenhaus entführt wurde,
    stellvertretend für all die anderen entführeten und verschleppten Kinder,
    die in die Hände von skrupellosen Kinderhändlern gelangten...

    Naja, der Kerl war erst 12... war mit deiner Mum, Schwester und seinem Bruder auf Urlaub,
    als die Welle kam...
    Seine Mutter starb, die Schwester und sein großer Bruder überlebten...
    nur er wurde nicht gefunden... nicht tot und nicht lebend...

    Ich hab keinen Plan, warum, aber mich reisst das zur Zeit voll runter!
    Ich stell mir vor, wie das wäre, bzw. für die Familie ist, Angehörige zu verlieren,
    und dann eben erst recht auf dem Weg!

    Die Ungewissheit, die Nachricht, ein Kind, das aussah wie der eigene Sohn, sei in einem Krankenhaus, würde leben...
    Und dann die Nachricht der Entführung...
    Dann, ausgerechnet an dem Geburtstag, wird er von den Behörden identifiziert und offiziell für tot erklärt...

    Das muss doch ein riesen Schock, eine extreme Situation sein,
    in der man plötzlich wieder in die Zeit zurückgerissen wird...

    Ich find das schlimm!

    Und ganz ehrlich...
    Bei dem Gedanken an dieses eine
    (eben stellvertretend für all die anderen Schicksale)
    aufgeführte Beispiel, bekomm ich Tränen in den Augen!

    Ich bin eigentlich kein Mensch, der so über seine Gedanken und Gefühle redet,
    aber das nimmt mich zur Zeit unheimlich mit!

    GENIESST EUER LEBEN!
    GANZ EGAL, WAS PASIERT!
    SCHEISS AUF GELD, AUF DEN STATUS UND DEN WOHLSTAND...
    SOLANGE ES EUCH, EUREN FREUNDEN UND EURER FAMILIE GUT GEHT,
    SOLLTET IHR ZUFRIEDEN SEIN!


    nachdenkliche Grüße,


    Manuel
    (CHIEFmaster)

    P.S.: Ich hab das jetzt einfach mal schreiben müssen...
    Vielleicht kann der Eine oder die Andere das verstehen,
    wie es mir geht, was mich da mitnimmt...

  • das ist der winter :roll: mache mir in letzter zeit auch viel mehr gedanken über tiefgründiges usw. ich wünsch dir viel kraft, es ist gut wenn man sich mit solchen themen beschäftigt - lass dich aber nicht davon runterkriegen das bringt nix. hab mir übrigens auch zum jahresanfang vorgenommen mir noch weniger sorgen um geld usw. zu machen... so hat man auch mehr den blick fürs wesentliche.

    gruss - phore

  • Dass Du Dir über sowas Gedanken machst, Dich davon (noch) berühren läßt, finde ich gut. Tun inzwischen IMO viel zu wenig Menschen.

    Wenn Du gegen die Depri-Phase etwas unternehmen willst, damit es Dich nicht so belastet, dann versuche es mal mit hochdosiertem Johanniskraut aus der Apotheke (nicht aus der Drogerie, das ist zu schwach). Das wirkt stimmungsaufhellend, ich nehme es selber jetzt schon den zweiten Winter. Es dauert aber etwa zwei Wochen, bis Du tatsächlich eine Wirkung spürst (ist eben ein natürliches Mittel, keine chemische Keule), also etwas Geduld mitbringen.
    Ausserdem sieh zu, dass Du regelmäßig Sonnenlicht abkriegst, denn wie phore sagte, das ist der Winter. Winterdepressionen sind weit verbreitet.

    Ansonsten ... nicht zu wissen, was mit einem Kind ist und ewig zu warten und zu hoffen, das ist wohl das schlimmste. Die Nachricht, dass es tot ist, war zwar sicherlich ein Schock, aber auch eine Erlösung.

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • hmm... ja, ich denke, ihr habt recht!
    ich find halt die Vorstellung echt schlimm,
    sein Kind und seine Frau zu verlieren,
    und dazu noch die Ungewissheit...

    Ich mach mir da echt nen Kopf drüber,
    was ich in einer solchen Situation machen würde!
    Traurig, wenn man bedenkt, dass das nur ein einzelnes Schicksal ist,
    im Vergleich zur Gesamtzahl, an die 300000...

    Hmm... Ich glaub eigentlich ned, dass ich groß was gegen die Phase tun kann oder werd!
    Zum Einen isses so, dass mich mein Job dermaßen ablenkt,
    wenn auch ned positiv, dass ich ned länger drauf rumdenken kann,
    und zum Anderen gehört des wohl einfach dazu, solche Phasen durchzumachen...

    Eins kann ma vielleicht wirklich tun, dagegen...

    Viel mit Freunen machen! :)
    Kino, Kart fahren, Weggehen, etc...

    Naja, ich freu mich aber trotzdem über alle Comments von euch zu diesem Thema
    und meinem Posting!


    Manuel

  • Was Du tun würdest, wenn... kannst Du nicht wissen. Ich nehme nicht an, dass Du schon mal in einer vergleichbaren Situation warst. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich anders reagiere in extremen Situationen als ich dachte.

    Abgesehen davon, es starben nicht nur beim Tsunami Menschen/Angehörige, das tun sie täglich. Es werden auch täglich Menschen/Kinder als vermißt gemeldet. Nur nimmt man das für gewöhnlich nicht wahr, wenn es nicht durch die Medien verbreitet wird.
    Sicher, der Tsunami war eine schreckliche Katastrophe. Aber für den Einzelnen ist es wohl ähnlich schlimm, Angehörige bei einem Auto- oder Skiunfall zu verlieren oder wie hier in Bayern erst kürzlich beim Einsturz einer Sporthalle oder an einen Herzinfarkt oder bei plötzlichem Kindstod oder ...

    Solange Du noch klar kommst und nicht in Grübeleien versinkst (und Dich abschottest), mußt Du auch nichts dagegen tun. Es schadet IMO nicht, sich auch mal Gedanken zu machen, im Gegenteil. Nur wenn sie zu dominieren beginnen, wenn es eben zu einer Depression wird, dann solltest Du etwas dagegen tun. ;)

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • sicher, es ging eben in dem einen ganz speziellen Fall,
    auf den etwas näher eingegangen wurde um diesen Jungen!
    Und das fand ich schon krass!
    Wäre sicher auch so gewesen, wenn es der Fall einer alten Frau gewesen wäre,
    aber dieses Schicksal wurde eben näher erklärt,
    die Bilder gezeigt, Interviews mit Verwandten, Familie und Bekannten gezeigt...

    Und ich, als alter Jugendarbeitler hab halt ne Menge zu tun,
    gerade mit Kids in dem Alter...
    Mann, die haben das ganze Leben noch vor sich!
    Hab mir Gedanken über Gott gemacht, wie man das in eine Welt mit Gott einordnen kann...
    Unabhängig von dem einen Schicksal!
    Dass der Mensch selbst schuld sei, an der Zerstörung der Natur,
    am Klimawandel, an der Umweltverschmutzung...
    Dann aber wieder der krasse Kontrast des 12-järigen Jungen,
    der in seinem Leben noch völlig am Anfang stand...
    Der sicher nichts mit Umweltverschmutzung, Zerstörung von Regenwäldern und Ausrottung von Tierarten zu tun hat...

    Krass, ich weiß!
    Aber so waren eben meine Gedankengänge...
    Das Einordnen in eine Logik, einen Sinn in dem zu finden,
    was da vor einem Jahr passiert ist...
    Und das fällt mir eben schwer!

    Das tagtäglich Menschen sterben ist klar!
    Aber es werden auch ebenoviele geboren...
    Das ist eine notwendige selbstverständlichkeit unseres Lebens...

    Hmm... ich steigere mich wieder zu arg rein!

    Fakt ist, dass mich die ganzen Schicksale stark mitnehmen!
    Wasrum das ein Jahr danach passiert - keine Ahnung!
    Stellvertretend für all die Menschen trauere ich jetzt halt für die Familie und um den kleinen Jungen...

    :)


    Manuel
    (der hier extra immer mit dem echten Namen "signiert", weil er
    denkt, dass in einem solchen Thema Nicknames unpassend sind...)

  • Die Frage, die Du Dir stellst, ist im Prinzip die Frage nach dem Sinn des Lebens. Ich habe sie mir schon oft gestellt und werde das wohl auch noch viel öfter tun. Ich habe auch schon manchmal Antworten drauf gefunden, die mir dann beim nächsten Mal nicht mehr genügt haben oder nicht passten. Du kennst den Spruch vermutlich: "Der Sinn des Lebens ist die Suche danach." Da ist etwas Wahres dran. Es geht IMO darum, sich Gedanken zu machen und zwar immer wieder. So entwickelt sich eine Persönlichkeit, so entsteht geistige Reife. Warum Dich das jetzt so sehr mitnimmt? Vielleicht weil Du jetzt erst bereit dazu bist.

    Wie Gott zu solchen Vorfällen passt ... darauf habe ich meine ganz eigene Antwort gefunden. Aber die ist nicht "in drei Worten" erklärt und wurzelt sehr tief in meinem ureigensten Glauben, daher lasse ich das jetzt mal. ;) Es würde den Rahmen sprengen, denke ich.

    P.S.: Ich verwende meinen Realnamen niemals in öffentlichen Foren. Aber vom Prinzip her halte ich es da ähnlich wie Du. :)

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • Was, Du bist ein kalter Hering?
    .
    .
    .
    .
    Schreib bitte so, dass es normale User auch ohne Übersetzungsprogramm entziffern können, ok? Vor dem Abesenden nochmal drüberlesen soll helfen...

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • na was ist los könnt ihr alle ned altlateinisch naja das ist halt ein jammer also dann das es auch die "normalen" User verstehen : ich bin da nicht so mich stört das ned wenn ich sowas höre bin da eher kalt ( aber kein hering ) .

    Crash!

  • Vena laus amoris,
    pax dux ungoris.

    Viel Spaß mit Deinem "Altlatein" (was bitte ist dann "Neulatein"?) :roll:


    Zurück zum Thema:
    Wie nahe man sich solche Ereignisse kommen läßt, hängt sehr von der persönlichen Entwicklung ab und ist auch nicht immer gleich. Sonst wäre Psychologie und Philosophie ja auch langweilig. *g*

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel