Gedicht

  • Muß f. dieses Gedicht eine Ausformulierung abliefern.


    Die fischet überliefern dass im süden
    Auf einer insel reich an zimmt und öl
    Und edlen steinen die im sande glitzern
    Ein vogel war der wenn am boden fussend
    Mit seinem schnabel hoher stämme krone
    Zerpflücken konnte - wenn er seine flügel
    Gefärbt wie mit dem saft der Tyrer-schnecke
    Zu schwerem niedrem flug erhoben: habe
    Er einer dunklen Wolke gleichgesehn.
    Des tages sei er im gehölz verschwunden –
    Des abends aber an den strand gekommen -
    Im kühlen windeshauch von salz und fang
    Die süsse stimme hebend dass delfine
    Die freunde des gesanges näher schwammen
    Im meer voll goldner federn goldner funken.
    So habe er seit urbeginn gelebt –
    Gescheiterte nur hätten ihn erblickt.
    Denn als zum erstenmal die weissen segel
    Der menschen sich mit günstigem geleit
    Dem eiland zugedreht sei er zum hügel
    Die ganze teure stätte zu beschaun gestiegen -
    Verbreitet habe er die grossen schwingen
    Verscheidend in gedämpften schmerzeslauten

    -------------------------------------------------------
    also das habe ich bis jetzt selbst gemacht:
    -------------------------------------------------------


    Stefan George
    Der Herr der Insel

    Stefan George (* 12. Juli 1868 in Büdesheim, heute Stadtteil von Bingen am Rhein; † 4. Dezember 1933 in Minusio bei Locarno) war ein deutscher Dichter. Es handelt sich hier um einen lyrischen Text, der um die Jahrhundertwende geschrieben wurde. Der Text ist auf Rhythmus, Klang und Melodie aufgebaut. Der Text ist zum Großteil klein geschrieben – der Dichter will dadurch vielleicht mehr Aufmerksamkeit erreichen.
    Der Herr der Insel wird durch einen großen Vogel verkörpert, der es liebt am Abend am Strand zu singen. Durch seinem Gesang lockt er Delphine an. Es geht hier nicht um das Geschehen direkt, sondern um das Symbol (Vogel, Künstler)

    Erklärung einzelner Textpassagen:

    „Im kühlen windeshauch...“ Synästhesie – alle Sinne zugleich ausdrücken.

    „so hat er seit urgebinn gelebt...“ Den Vogel hat es schon immer gegeben.

    „Gescheiterte nun hätten ihn erblickt...“ Widerspruch! Da keine Menschen anwesend waren. Vielleicht ist es eine Fantasiegestalt.

    „Im meer voll goldener...“ es funkelt alles, Die Schönheit.

    „die ganzen teure stätte...“ Er bestaunt sein ganzes Reich.

    „Verbreitet habe er...“ der Vogel scheidet aus dem Leben.

    -------------------------------------------------------------
    oder wie wärs mit dieser Ansicht der Lage:
    ---------------------------------------------------------------

    Die Insel sieht man hier als das Symbol der Isolation.
    Ein besonderer Mensch, der aber innerlich schön sein muß, wird von den Menschen nicht wahr genommen. Innerlich schön, weil er versteckt ist und nur ein paar Vögel von seiner Schönheit oder seinen Talenten wissen.
    Auch der Schnabel und was er damit machen kann, deutet auf ein besonderes Talent hin. Die Juwelen und der Ort auch.
    Dieser Ort ist aber das Innere dieses Menschen und keine reale Insel.
    Das Gedicht ist in Metaphern gehalten, das heißt, dass es verschlüsselt ist.
    Als die Menschen dann kommen, wählt er vermutlich den Freitod. Hier glaube ich, dass die ganz teure Stätte das Jenseits ist.
    Auch der Himmel kommt mir in den Sinn.
    Denn wenn ich annehme, dass sich diese Stätte in dem Menschen selbst befindet, wo soll dann die ganz teure sein? Auf den Hügel hinauf deutet auch auf ein aufsteigen hin.
    Die Vögel, die den Menschen seine Existenz berichten, könnte man auch als seine Werke deuten.


    --------------------------------------------------------------------------------------------
    so wär hat andere Ideen/Vorschläge/Tipps???
    --------------------------------------------------------------------------------------------

    lg

  • Stefan George
    Der Herr der Insel


    Es handelt sich hier um einen lyrischen Text, der um die Jahrhundertwende geschrieben wurde. Die Verse Georges gehören zum Symbolismus. Stefan Georges Dichterbild äußert sich in dem sich der Dichter mit dem Herrn der Insel, einem riesigen Vogel vergleichen lässt, der allein auf seiner Insel lebt und für die ''Freunde des Gesangs'' zuweilen singt, um dann zu sterben, wenn die Menschen seine Insel entdecken/stürmen. Hier äußert sich der Wunsch, aus der Ferne bestaunt zu werden, fern aller menschlichen Nähe, elitär und allein auf einer Insel der Exklusivität. Der Text ist auf Rhythmus, Klang und Melodie aufgebaut. Der Text ist zum Großteil klein geschrieben – der Dichter will dadurch vielleicht mehr Aufmerksamkeit erreichen. Es geht hier nicht um das Geschehen alleine , sondern auch um das Symbol (Vogel, Künstler).

    Erklärung einzelner Textpassagen:

    „Im kühlen windeshauch...“ Synästhesie – alle Sinne zugleich ausdrücken.

    „so hat er seit urgebinn gelebt...“ Den Vogel hat es schon immer gegeben.

    „Gescheiterte nun hätten ihn erblickt...“ Heißt, dass die Menschen ihn hätten sehen können, wenn sie mit ihrem Boot verunglückt werden.

    „Im meer voll goldener...“ es funkelt alles, Die Schönheit.

    „die ganzen teure stätte...“ Er bestaunt sein ganzes Reich.

    „Verbreitet habe er...“ der Vogel scheidet aus dem Leben.

    „Tyrer – schnecke“ – mit einem Farbstoff, der aus Schnecken gewonnen wird


    ------------------------------------------------

    Wer kann mir jetzt noch helfen die einzelnden Textpassagen (Sprich: Erklärung einzelnder Textpassagen) in Sätze zu verwandeln!!!

    lg

    Marx

  • Was mir grad mal aufgefallen ist:
    "Der Text ist auf Rhythmus, Klang und Melodie aufgebaut."

    Das ist nahe zu jedes lyrisches Gedicht. Wenn schon musst du näher darauf eingehen ... auf weclhes Metrum/Versmaß ist das Gedicht aufgebaut und wie klingt das Metrum/Versmaß und was wil der dichter damit erreichen?
    Kann dir leider nicht sagen welches Metrum in diesem Gedischt verwendet wird, da ich mich im erkennen solcher Sachen sehr schwer tu.

    Wenn ich heute Abend dran denk, dann versuch ich mal der Gedicht bzw. Texstellen zu interpretieren. Kann aber noch nichts versprechen.

    ng.
    Lukas

    Maybe this world is another planet's hell

  • ich hab bereits mit d. Ausformulierung angefangen....

    Ausformulierung:
    Das Gedicht "Der Herr der Insel" (1894) von Stefan George spricht von einer Legende, die so weit zurückliegt, dass sie nur noch in den Erzählungen von ein paar Fischern weiterlebt. Diese Legende handelt von einer wunderbaren Insel im Süden reich an Zimt, Öl und Edelsteinen. Auf ihr lebte einst ein sagenhafter Vogel, so gigantisch groß, dass er auf dem Boden stehend mit seinem Schnabel eine Baumkrone erreichen und die Blätter abpflücken konnte. Seine Flügel sind so gefärbt, dass man sie mit einer Wolke verwechseln könnte. Während des Tages versteckte sich der riesige Vogel im Gehölz. In der Nacht wagt es sich an den Strand und lockt mit seinem Gesang die Delphine an.


    ...Ideen wie`s weitergehen soll?

    HELP

  • Das Gedicht "Der Herr der Insel" (1894) von Stefan George spricht von einer Legende, die so weit zurückliegt, dass sie nur noch in den Erzählungen von ein paar Fischern weiterlebt. Diese Legende handelt von einer wunderbaren Insel im Süden reich an Zimt, Öl und Edelsteinen. Auf ihr lebte einst ein sagenhafter Vogel, so gigantisch groß, dass er auf dem Boden stehend mit seinem Schnabel eine Baumkrone erreichen und die Blätter abpflücken konnte. Seine Flügel sind so gefärbt, dass man sie mit einer Wolke verwechseln könnte. Während des Tages versteckte sich der riesige Vogel im Gehölz. In der Nacht wagt es sich an den Strand und lockt bei kühlen Windeshauch die Delphine an. Diese freuen sich des schönen Gesanges und kommen näher. „ so hat er seit urbeginn gelebt-... Den Vogel hat es schon immer gegeben.
    Menschen hätten ihn sehen können, wenn sie mit ihrem Boot verunglückt wären. Und als die weißen Segel am Horizont auftauchen, bestaunt er zum letzten Mal sein ganzes Reich. Er breitet seine Schwingen aus und scheidet aus dem Leben.


    sooo... das wäre der Rest!!! Verbesserungen? Vorschläge? Was kann ich noch besser machen? Ratschläge?

  • noch eine WICHTIGE FRAGE:

    Durch welche Merkmale wird d. Gedicht d. Symbolismus zugeordnet?

    Bitte Info

  • schau dir nochmal den letzten Teil des Gedichtes an.

    Warum is der Vogel so fertig, als der sich die Reichen Städte anschaut?

    Ich denke mal, dass der Vogel mit der Insel ein Symbol ist was genau dieses Aussagt, weiß ich im Moment noch nicht.

    Auf jeden Fall scheinen die Städte nicht so toll gewesen sein. Also musst du natürlich anders Formulieren. Das ist was mir jetzt spontan einfällt.

    DH:
    Schöne Insel mit dem Vogel, welcher sozusagen ein Perfektes leben hatte.
    Dann kamen die Menschen, zwar nicht auf die Insel, aber auf die naheliegenden Iseln oder Festland ... und die Insel des Vogels wurde nie bekannt, weil nur durch Zufall mal ein Mensch auf die Insel kam, aber auch nur durch ein Unglück, sodass er nicht mehr zurück konnte.
    Als der Vogel über seine eigene Welt hinausschaut und die Welt der Menschen sieht geht er zugrunde.


    ng.
    Lukas

    Maybe this world is another planet's hell

  • Symbolismus = Der Dichtung kam es nicht mehr unbedingt auf Verstehbarkeit an, sie wollte vielmehr ihren Hauptwert in der kunstvollen Form, im Klang und in der Wortmagie verstanden wissen

    und ich hab im Text e schon geschrieben:

    *Der Text ist auf Rhythmus, Klang und Melodie aufgebaut

    *Es geht hier nicht um das Geschehen alleine, sondern auch um das Symbol

    reicht das?? Oder findet jemand noch andere Merkmale oder wertvolle Tipps bezüglich SYMBOLISMUS!?

    Danke

  • du schreibst das, was eh schon klar ist. Jedes Gedicht hat ein Rythmus (auser der Dichter macht kein um damit auch wieder etwas auszusagen)... du musst auch sagen, was es für einer ist und was er bewirkt. Sonst ist die Aussage leer. Oder in welcher Klasse bist du? Kann ja sein, dass bei euch sowas noch nicht verlang wird, kann ich mir aber bei so einem Gedicht nicht vorstellen.

    Hast ja recht, dass es nicht um das Geschehen an sich geht, sondern um das Symbol, was es darstellt. Aber das ist auch wieder eine leere Aussage!
    Was für ein Symbol ist es? Was stellt es dar? Was will der dichter der Menschheit vermitteln?

    Wie gesagt: Der Vogel ist ein Symbol, die Insel ist ein Symbol und die Menschen sind ein Symbol

    ng.
    Lukas

    Maybe this world is another planet's hell

  • Zitat von wernerdeluxe

    Was mir grad mal aufgefallen ist:
    "Der Text ist auf Rhythmus, Klang und Melodie aufgebaut."

    Das ist nahe zu jedes lyrisches Gedicht. Wenn schon musst du näher darauf eingehen ... auf weclhes Metrum/Versmaß ist das Gedicht aufgebaut und wie klingt das Metrum/Versmaß und was wil der dichter damit erreichen?
    Kann dir leider nicht sagen welches Metrum in diesem Gedischt verwendet wird, da ich mich im erkennen solcher Sachen sehr schwer tu.

    Wenn ich heute Abend dran denk, dann versuch ich mal der Gedicht bzw. Texstellen zu interpretieren. Kann aber noch nichts versprechen.

    ng.
    Lukas


    das ist echt nett von ihnen aber ich brauche das für morgen früh dar ich morgen eine deutsch prüfung habe und ich brauche ein ähnliches gedicht für morgen

  • Hallo Marx
    Das Gedicht erschien 1895 in den "Büchern der Hirten- und Preisgedichte, der Sagen und Sänge und der Hängenden Gärten". Wenn du mal die Geschichtsschublade öffnest, dann ist das die Zeit des Imperialismus, in der sämtliche Naturvölker der Welt von den Industrienationen unterworfen werden. Dieses Gedicht weint der für immer zerstörten Natur nach, die in dem Vogel symbolisiert wird. In ihm mischen sich die Legende vom Vogel Rock (Sindbad der Seefahrer!), vom Phönix (Harry Potter!) vom sterbenden Schwan und von Orpheus, dem Sänger.
    Das Versmaß ist ein Blankvers, also ein reimloser fünfhebiger Jambus (u -). Dies ist der Vers der Klassik (Schiller) und steht für edle Einfalt und stille Größe, Anmut und Würde, das Wahre, das Gute und das Schöne. Da der Satzbau in Enjambements über die Zeilen hinausgeht (Hakenstil), ist in der Form schon die Zerstörung eingebaut.
    Romantische Anklänge finden sich in der "Zurück-zur-Natur"-Metaphorik. Nur der Außenseiter, der Gescheiterte, der sich dem bürgerlichen Erwerbsstreben widersetzt, kann den Vogel sehen. Aber er wird von der Philisterwelt der Kapitalisten und Ausbeuter weggewischt und vernichtet.
    Die Natur wird hier im Symbolismus aber gerade durch das Exklusive, Luxuriöse und Exotische wiedergegeben, also durch die Produkte der Ausbeutung. Die nachgestellten poetischen Genitive, die manieristische Schreibweise, die Klangwirkung durch Alliterationen und Assonanzen (=Vokale stimmen überein), die Passivität, ausgedrückt in den Partizipialkonstruktionen müssen so gedeutet werden, dass das Ästhetisierte und damit letztlich Bürgerlich-Verlogene in dem Gedicht zum Ausdruck kommt.
    Ich hoffe, du kommst durch die Informationen auf ein paar Ideen mehr.
    Tschö
    Peter