Versöhnung?

  • Moin,

    Zitat

    Was habt ihr gedacht, wie alt ich bin? 12?

    Neee, eher schon jenseits der 40, weil Du so endgültig schreibst:

    Zitat

    Nur der Gedanke, dass ich den Rest meines Lebens alleine verbringen werde, tut noch ein bisschen weh

    Mensch Mädchen, Du bist 22. Jetzt bleib mal auf dem Teppich. Der Rest Deines Lebens ist noch lange nicht erreicht. Und wenn Du am wenigsten damit rechnest, dann kommt die große Liebe - ist immer so ;)

    Grüße
    Ivonne

  • Ich kann es nachvollziehen, sich in eine Internetbekanntschaft zu verlieben, aus eigener Erfahrung. :wink: Aber in diesem Falle, da ihr euch noch nie getroffen habt und er Dir seit Oktober nicht mehr antwortet, ist für mich offensichtlich, dass er nichts mehr von Dir will, auch wenn das einmal anders gewesen sein mag. Mach einen Haken dahinter und schließe es für Dich ab. Alles andere kostet Dich nur unnötig Kraft.

    Mit 22 mit der Liebe abzuschließen ist allerdings wirklich Unsinn. Ich bin inzwischen 35 und war auch mal so weit wie Du, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Was Du brauchst ist eine Zeit des Alleinseins und auf Dich Besinnens. Lerne es, allein zu leben und finde FÜR DICH einen Sinn im Leben. Erst dann solltest Du an eine Beziehung denken. Du mußt auf eigenen Beinen im Leben stehen, sonst ist das keine Liebe sondern Abhängigkeit und das schreckt die meisten Menschen (zu Recht) ab.

    Für mich liest es sich so, als hätte das Leben für Dich nur einen Sinn, wenn Du liebst und geliebt wirst, wenn Du eine Beziehung führst. Liebe und Partnerschaft sind wichtig, keine Frage, aber sie dürfen nicht zum alleinigen Lebensinhalt werden. Kümmere Dich zunächst um Dich selbst, baue Dir für Dich allein ein Leben auf. Wenn Du dann selbstbewußt Deinen Weg gehst, wirst Du etwas ganz anderes nach aussen ausstrahlen und die Liebe findet sich von selbst ein. Eine gesündere Liebe als die, auf die Du jetzt (vergeblich) hoffst.

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • Warum soll immer ich mich ändern? Ich hab da keinen Bock mehr drauf! Ich hab mit meinen 22 Jahren mehr durchgemacht, als ihr euch je vorstellen könntet! Und so langsam weiss ich auch nicht, wo ich die Kraft noch hernehmen soll! Es gibt da schon noch einen Sinn, aber der ist so ziemlich unerreichbar, obwohl ich eigentlich genug Kontakte diesbezüglich hätte. Trotzdem weiss ich genau, dass ich es nie schaffen werde, egal, was ich tu! Es soll halt einfach nicht sein. Und egal, was noch kommt, glaubt ihr im Ernst, dass man 60 Jahre ohne Liebe leben kann? Das kann mir keiner erzählen! Selbst, wenn ich mein Ziel erreiche, werd ich nie zu 100% glücklich sein können, weil mir was fehlt.

    Da ich ja nun weiss, dass ihr mich eh für dumm haltet, kann ich ja auch ganz offen meine Gedanken schreiben. War ja schon dumm, jemanden um Rat zu fragen, der mich nicht kennt.

    Elvis, wenns dir lieber ist, kann ich auch gerne aufhören, hier zu schreiben! Ist ja scheinbar doch am besten, wenn man seine Gedanken für sich behält! Aber eins kann ich dir versprechen: Ich werde nie wieder irgendeinem Typen ne Chance geben!

  • Zitat von Alaine

    Da ich ja nun weiss, dass ihr mich eh für dumm haltet, kann ich ja auch ganz offen meine Gedanken schreiben. War ja schon dumm, jemanden um Rat zu fragen, der mich nicht kennt.


    Dumm ist nur der der glaubt alle anderen würden ihn für dumm halten....

    Zitat von Alaine

    Elvis, wenns dir lieber ist, kann ich auch gerne aufhören, hier zu schreiben! Ist ja scheinbar doch am besten, wenn man seine Gedanken für sich behält!


    Glaubst du etwa ich hätte 6 Beiträge in diesem Thread gepostet, wenn mir das alles am Arsch vorbei gehen würde?
    Aber bei deiner grundlegend negativen Einstellung (vermutlich nicht nur Männern gegenüber, sondern gegenüber der ganzen Welt) solltest du eh überlegen ob es nicht besser ist das posten zu lassen, dich in eine Ecke zu verkriechen und in Selbstmitleid zu zerfließen. Was deine sonstigen Schicksalsschläge angeht können wir ja nur raten, da wir dich ja nicht kennen.

  • Ich weiss auch nicht. Im Moment hab ich diese Phasen wieder so extrem. Einen Tag gehts mir gut und am nächsten wieder total mies. Ich bin auch echt froh, dass ich jetzt wieder was hab, wo ich regelmäßig hingeh. Vielleicht hilft das ja wirklich, wenn man sich wer weiss was für Aufgaben macht. Aber irgendwie...meine Stimmungsschwankungen passen mir überhaupt nicht! Hab gestern z.B. ein Forum angefangen und jetzt hab ich schon wieder so Gedanken, wo ich mich frag, ob das Forum überhaupt Sinn macht. Aber wenn das erstmal läuft...Hab schon überlegt, ob ich mich hier noch anmelde.

    Was meine zur Zeit negative Einstellung angeht, hab ich ja oben schon was zu gesagt. Manchmal zieht mich schon ne Kleinigkeit runter. Aber dann ist es auch nach ein paar Minuten wieder vergessen. Irgendwie hab ich das Gefühl, ich komm einfach nicht weiter! Ich hab so viele Projekte am Laufen und trotzdem hab ich das Gefühl, es tut sich nix.

  • Allaine, das was Du in Deinem letzten Post beschreibst ... ich kenne diese Symptome, viele, viele Jahre lang. Zu viele Jahre. Deshalb: Geh zu einem Arzt Deines Vertrauens und schildere sie ihm, schildere sie so genau als möglich. Bitte! Auch wenn es Dir nicht erspart bleiben wird, selbst an Dir zu arbeiten, Unterstützung gibt es dafür.

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • Also ich kenne diese Symptome nicht von mir selber, aber in deutlich abgeschwächter Form bei einer früheren Bekannten. Da sie aber bei dir sehr viel stärker zu sein scheinen, kann ich da auch nur ein Besuch bei einem Arzt empfehlen.

    Anmerkung zum Thema Arzt: Die meisten Menschen nehmen den erstbesten Arzt, suchen aber nach einem Auto mehrere Monate inklusive diverser Probefahrten mit unterschiedlichen Modellen. Ist uns jetzt ein Auto mehr Wert als unser eigenes Ich?

    P.S.: Die Männer kannst du nicht ändern, sondern nur dich selbst. Wenn du das geschafft hast, dann wirst du feststellen, dass du plötzlich andere Männer anziehst. :wink:

  • Eigentlich kann ich da nicht viel zu sagen. Ich war ja bei einem Arzt und ich hatte auch schon eine Therapie angefangen, bzw. die 5 Probesitzungen. Aber dann wurde die Betreuung beendet und aufgrund meiner Agoraphobie konnte ich dann nicht mehr alleine dahin. Manchmal hab ich mich auch gefragt, ob ich überhaupt eine Therapie brauche. Aber in letzter Zeit merke ich immer wieder, dass mir jemand fehlt, mit dem ich über solche Sachen reden kann. Ich bin jetzt wieder in ambulanter Behandlung und bin in einer Ergotherapie. Es wird also schon langsam besser. Aber im Moment sind die Höhen und Tiefen immer so extrem. Mein Bruder wollte mir schon einrede, ich wär schizophren. Manchmal glaub ich, er hat vielleicht doch Recht. Aber andrerseits kennt er sich mit sowas ja auch nicht besser aus als ich. Ehrlich gesagt muss ich mich schon zwingen, überhaupt zu der Ergotherapie zu gehen! Beim ersten Mal war ich zwar noch sehr motiviert, aber danach musste ich mich immer wieder zwingen, da auch hinzugehen. Wenn es nach mir ginge, würde ich auch lieber direkt den 10. Schritt machen, anstatt beim 1. anzufangen. Aber ich krieg oft genug zu hören, dass sowas sehr lange dauert, bis es weg ist. Angeblich mindestens 2 Jahre!
    Meine Freunde haben im Moment auch alle keine Zeit...

    Was für Männer bleiben denn da noch übrig? Eigentlich war ich damit schon zufrieden. Ich hab nur komischerweise generell keine Chance bei denen, die mich intressieren würden, und das, wo ich eigentlich die Qual der Wahl hab.

    Könnte mir einer von euch bei meinem Forum helfen? Ich könnte zwar dafür extra nen Thread anfangen, aber da wüsste ich gar nicht so genau, was ich da reinschreiben soll. Ich glaub, ich werd mich hier auch bald mal anmelden. Ich glaub, Foren sind die einzige Möglichkeit zur Zeit, wie ich mich ablenken kann.

  • Schizophren? Nein, nur depressiv. Und das ist eine Stoffwechselstörung im Gehirn und muß normalerweise AUCH medikamentös behandelt werden. (Soweit die Auskunft eines Arztes.) Je nachdem, wie stark diese Stoffwechselstörung grad ist, sind Deine Stimmungsschwankungen eben mal stärker und mal schwächer. Eine andere Krankheit ist ja auch nicht jeden Tag gleich schlimm.
    Geduld gehört zu jeder Behandlung, gerade wenn es das Gemüt betrifft. Ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die mit sich selber geduldig sein können, aber es muß sein. Sonst hilft es nicht. Jede Wunde braucht Ruhe um zu heilen und jeder Muskel muß erst durch langes Training aufgebaut werden, das ist mit der Psyche auch nichts anderes.
    Du hast geschrieben, Du hättest schon jede Menge Sch... erlebt. Das muß erst nach und nach alles verarbeitet werden und das braucht Zeit! Zeit für Dich und Zeit ohne neuen Streß von außen. Eine Beziehung ist aber auch Streß, gerade wenn sie nicht gut läuft. Deswegen nochmal mein Rat: Sieh erst zu, dass Du selber auf sicheren Beinen stehst, bevor Du Dich in eine Beziehung stürzt. Sonst sind Deine Chancen auf eine gute, tragfähige, langfristige Beziehung nicht gut.

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • Ich sollte mal zu einem Arzt deswegen, aber angeblich soll der nicht so gut sein. Und einen anderen gibt es hier angeblich nicht. Muss ich dann mein Leben lang Medikamtente nehmen oder geht es dann auch irgendwann ohne? Also hat das auch gar nix mit verdrängen zu tun, wenn es mir mal gut geht?

    Du hast dich wirklich gut ausgedrückt! Alles braucht seine Zeit, aber trotzdem wär es mir lieber, wenn es ein bisschen schneller geht.

    Dass ich diverse Dinge noch nicht verarbeitet hab, stimmt wohl. Eine schlimme Sache ist ja vor 5 Jahren passiert und ich hab bis heute nie wirklich darüber geredet. Zweimal vielleicht etwas ausführlicher. Aber das wars auch schon. Ich denke auch heute noch, dass es ja gar nicht so schlimm ist, weil ich ja schliesslich noch lebe. Mir ist das immer noch nicht richtig bewusst, dass ich damals fast tot gewesen wäre. Für mich ist das mit dem, der DIS hat, viel schlimmer, weil das schon 5 Jahre so läuft.

    Es wäre alles leichter für mich, wenn ich jemanden an meiner Seite hätte, der zu mir steht. Aber dass ich keine Beziehung mehr will, hab ich ja jetzt auch schon mehr als genug gesagt. Es gibt einfach nichts mehr, was dafür spricht. Gerade in der heutigen Zeit.

  • Wenn es an Deinem Wohnort keinen anderen Arzt gibt, dann such Dir einen im nächsten Ort. Für einen GUTEN Arzt solltest Du schon etwas weitere Wege in Kauf nehmen, gerade wenn es um psychische Dinge geht. Das ist einfach zu wichtig. Abgesehen davon muß es der richtige Arzt für DICH sein, nicht für irgendwen sonst. Wen man mag und wen nicht, ist ja höchst individuell.

    Du lernst damit umzugehen, Du lernst es zu steuern. Wenn Dich Deine Vergangenheit nicht mehr so sehr belastet, Du damit gelernt hast zu leben, dann werden auch Deine Depressionen nicht mehr so stark sein und Du kannst (evtl.) ohne Medikamente leben. Wie das in Deinem speziellen Fall ist, kann Dir nur ein Arzt sagen und das muß auch einfach die Zeit bringen. Medizin ist keine Mathematik und in die Zukunft schauen kann auch niemand. Letztlich heißt es try, try, try it again.

    So wie es sich für mich liest, was Du schreibst, brauchst Du eine Psychotherapie. Und zwar nicht nur ein paar Monate. Darin lernst Du nicht nur darüber zu reden, sondern auch Deine eigenen Gefühle dazu zu erkennen, zuzulassen und zu verarbeiten. Da in Dir ist ein tiefer Sumpf, der Dich vergiftet und in dem Du mal mehr mal weniger versinkst. Wenn Du diesen Sumpf nicht bekämpfst, ihn nicht eindämmst oder vielleicht sogar ganz austrocknest, dann wird er sich immer weiter ausdehnen und Dein Leben imer mehr beherrschen, Dich beherrschen. Auf diesem langwierigen und kräftezehrenden Weg helfen Dir Medikamente und eben eine Therapie. Gehen mußt Du den Weg trotz alledem selber, das kann Dir niemand abnehmen. Es wird anstrengend! Und Du wirst zwischendurch auch verzweifeln, wenn Du Dich überanstrengt hast oder gerade wieder einen depressiven Schub hast. Aber genau dafür ist der Therapeut da, damit er Dich leitet und Dich führt, damit Du weitergehen kannst, Schritt für Schritt, in Deinem ureigensten Tempo. Und als zusätzlicher "Krückstock" dienen eben die Medikamente.

    Das Thema Beziehung laß vorläufig einfach nur ruhen. Deine Meinung dazu wird sich noch oft ändern, immer wieder. ;) Jeder Mensch braucht Nähe, Liebe und Geborgenheit, aber momentan wärest Du damit einfach überfordert.

    Ach ja: Nein, es hat nichts mit verdrängen zu tun, wenn es Dir mal gut geht. Beobachte mal, ob es Dir dann gerade besonders gut geht, wenn Du aus einer Depri-Phase raus kommst. So ist/war es bei mir, dass ich dann ausgesprochen überschwenglich bin. Ist typisch. Jedenfalls für mich.
    Abgesehen davon, die Depris sind ja nicht konstant. Wenn Du grad mal keine hast, dann geht es Dir auch gut :!:
    Und Verdrängen ist vorübergehend auch ok, schließlich mußt Du Pause machen und wieder Kraft sammeln, so wie jeder andere Arbeiter auch. Nur darf das kein Dauerzustand sein, denn dann wird es schädlich. Siehe Sumpf. ;)

    Sieh diesen Weg, den Du vor Dir hast als Deine ganz persönliche Aufgabe, als Arbeit. Du mußt etwas leisten, um sie zu erledigen, aber es gibt auch einen Feierabend, an dem die Arbeit ruht. Da tankst Du dann Kraft, um am nächsten Tag weiterzumachen. Und wenn die Arbeit für Dich allein zu schwer ist, dann suchst Du Dir entweder jemanden der Dir hilft (Arzt) oder Unterstützung durch Maschinen (Medikamente). Oder eben beides. Es bleibt Deine Aufgabe, Deine Arbeit. Aber Pausen sind erlaubt, sonst überarbeitest Du Dich. Egal wieviel Arbeit da noch wartet.

    Es ist ein langer Weg, den Du vor Dir hast, aber jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Und irgendwann hast Du Dich dann auch ans Gehen gewöhnt und willst nicht mehr aufhören. ;) Der Anfang ist das Schwerste.

    P.S.: Bin voraussichtlich erst wieder Montag oder Dienstag online. Bevor Du vergeblich auf Antwort wartest. ;)

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • Das mit dem Sumpf war wirklich gut erklärt. Ich hoffe nur, dass ich das bis September halbwegs im Griff hab! Das muss einfach klappen!

    Warum muss das nur so lange dauern? Ich bin zwar "erst" 22. Aber bei dem, was ich beruflich machen will, kann ich nicht erst mit Ende 20 anfangen! Dann ist man zu alt dafür! Man, ich hab doch keine Zeit, um so rumzutrödeln :? Wenn ich die Medikamente nehm, geht meine Agoraphobie dann schneller weg, als ohne Medikamente? Ich weiss, ich sollte mir dafür echt Zeit nehmen, aber wie soll ich bei sowas geduldig bleiben? Wenn ich das nicht endlich schaff, dann kann ich den Job ganz vergessen! Ich mein, ich find das ja eh unrealistisch, aber es gibt tatsächlich Leute, die meinen, es wäre realistisch, wenn ich dieses Problem nicht hätte. Im Moment zweifel ich an jeder Kleinigkeit.

    Der, wegen dem ich hier den Thread gestartet hab, hat sich übrigens gemeldet und mir auch erklärt, warum er sich so lange nicht gemeldet hat. Aber da bin ich auch total unsicher. Ich weiss überhaupt nicht, was ich ihm gegenüber sagen/schreiben soll und was besser nicht. Zu der Anzeige hat er auch gar nix gesagt. Nur, dass ich ja Glück hatte, dass es ein Kollege gelesen hat. Was mach ich, falls sich da doch was ergeben sollte? Ihr ratet mir ja von einer Beziehung ab. Ich kann ihn doch dann nicht warten lassen. Ausserdem würd doch keiner warten, bis ich vielleicht mal irgendwann in ein paar Jahren mein Problem nicht mehr hab. Meine Probleme verbauen mir einfach ALLES! Und genau jetzt hab ich Streit mit meiner besten Freundin. Naja, nicht direkt. Mit ihrer Band, aber das läuft ja aufs gleiche raus. Genau jetzt hat wieder keiner Zeit für mich! Das ist immer das gleiche! Wenn ich mal ein richtiges Problem hab, dann ist nie einer da! Ich bin mir auch grad gar nicht sicher, ob ich das hier überhaupt schreiben will. Wenn ich hier was von euch lese, tut mir das immer weh, weil ich genau weiss, dass ihr Recht habt und dass es einfach nicht anders geht. Warum kann ich nicht ne andere "Aufgabe" haben? Ich bin mein Leben lang nur am kämpfen.

    Die letzten Monate hatte ich immer 1x die Woche ein Gespräch mit ner Sozialarbeiterin o.ä. und da wusste ich immer, dass sie mir irgendeinen Rat geben kann. Und dann sind die Treffen 2 Monate ausgefallen und jetzt geht das nur noch alle 2 Wochen. Seit dieser Pause ist es wieder viel schlimmer geworden. Es gäbe zwar jemanden, der öfter mal mit mir weggehen würde, aber dann müsste ich da schlafen und ich schlaf nicht gerne bei anderen Leuten. Ausserdem kenn ich ihn bis jetzt auch nur übers Internet. Bei Leuten, die ich nicht schon lange kenn, denk ich immer, die lassen mich irgendwo stehen und ich kann zusehen, wie ich nach Hause komm. Das dreht sich alles im Kreis. Ich muss ne Therapie machen, aber komm nicht hin, weil ich dafür soweit sein muss, dass ich alleine irgendwo hingeh. Aber das wiederum kann ich erst, wenn ich die Therapie mach :( Wie soll ich denn da am besten anfangen? Mit der vom Sozialpsychiatrischen Dienst komm ich nicht klar! Hilfe von der AWO krieg ich erst, wenn ich ne Wohnung hab. Und bei der Wohnungssuche hilft mir auch keiner und die wissen genau, dass ich so Schwierigkeiten hab. Wozu sind so Leute denn dann da? Ehrlich gesagt bereu ich das ja immer, wenn ich sowas irgendwo poste. Hinterher denk ich immer, wär besser gewesen, wenn das gar keiner gelesen hätte. Ich werd jetzt auch mal so langsam schlafen gehen. Hab eh schon seit Stunden Kopfschmerzen und so. Bin euch auf jeden Fall dankbar, dass ihr da seid!

  • Ob Du das in drei Monaten in den Griff kriegst, liegt daran, wie sehr Du arbeitest, wie tief der Sumpf bereits ist und wie stabil Du selbst bist. Überfordern darfst Du Dich nicht, sonst erleidest Du nur Rückschläge. Hier geht es um Dein Leben, nicht um ein kurzfristiges Ziel. Selbst wenn Du diese Möglichkeit nicht wahrnehmen können wirst, es wird andere Chancen geben. Es gibt immer andere Chancen!

    Da mir der Begriff Agoraphobie nichts gesagt hat, habe ich mal bei Wikipedia nachgeschlagen: http://de.wikipedia.org/wiki/Agoraphobie
    Wenn es bei Dir (auch) organische Ursachen hat, dann helfen Dir Medikamente mit großer Wahrscheinlichkeit. Nach Deinen Erzählungen hat es aber (auch bzw. vor allem) psychische Ursachen. Weiter unten ist ein Link zu einem Forum von und für Betroffene. Ich habe den Link jetzt nicht angeklickt, aber sieh Dich dort mal um, bitte. Die können Dir bestimmt besser helfen als ich absoluter Laie.

    Wenn sich aus dem Kontakt eine Beziehung ergibt, dann ist das doch ok! Du sollltest nur nicht so verzweifelt darauf hoffen, dass es so passiert. Laß den Dingen ihren Lauf ohne so viel Gewicht darein zu legen. Das entspannt nicht nur Dich, es erhöht auch die Chancen, dass etwas daraus wird, weil nicht so viel Druck dahinter ist. Wenn es etwas wird, ok, wenn es nichts wird, auch ok. Nimm den Druck raus, unter den Du Dich diesbezüglich setzt :!:

    Das Problem mit "Freunden", die nicht da sind, wenn man sie braucht, ist weit verbreitet. Es ist zum einen die Frage, was die "Freundschaft" dann wert ist, zum anderen aber auch, wie sehr Du Dich auf die Hilfe von anderen verläßt. Auch hier gilt: Stehen und Deinen Weg gehen mußt Du selber, tragen kann Dich niemand. Nur gelegentlich mal beistehen. Und da Du diese Probleme ja auch nicht erst seit gestern hast, sind sie inzwischen vielleicht einfach nur müde und erschöpft.

    Vor allem das Ende Deines Posts klingt ausgesprochen verzweifelt. Wundert mich um die Uhrzeit auch nicht wirklich, Du warst mit Sicherheit müde oder eher übermüdet. Da werden die Berge, die sich vor einem auftürmen und bewältigt werden wollen, sowieso immer höher.
    Darüber zu reden (schreiben) hilft, es ist nicht verkehrt. Nur so kann Dir jemand helfen, indem Du sagst, was Dir fehlt, wo Deine Probleme liegen. Dann kann man eines nach dem anderen angehen und bewältigen. Eins nach dem anderen, Schritt für Schritt. Außerdem: Niemand hier weiß, wer Du in Real bist, hier bist Du nur "Alaine". Diese Anonymität sollte Dir Sicherheit geben.

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • Das mit den 3 Monaten find ich viel zu unrealistisch.
    Aber evtl. hab ich jetzt eine Wohnung. Nächste Woche weiss ich Bescheid. Die Sozialarbeiterin hat da angeblich was. Nur die Frage mit der Finanzierung wäre dann noch offen. Mein Antrag auf Grundsicherung wurde abgelehnt und da kann man wohl auch nix machen.

    Gestern hat mir meine beste Freundin nach 7 Jahren(!) die Freundschaft gekündigt! Einfach so! Naja, fast einfach so. Hatte Streit mit ihrer Band und irgendwie gabs da wohl nur Missverständnisse. Jetzt sitz ich zwar an einem Brief, aber sie findet es unverzeihlich, was ich gemacht hab - dabei war gar nicht sie damit gemeint, sondern ihre Bandkollegen!

    Und dann hat mir mein bester Freund gestern gesagt, dass er für unbestimmte Zeit nach Polen geht. Erst konnte ich nicht einschlafen und als ich wach wurde, waren alle Gedanken sofort wieder da :?
    Ich hab einfach das Gefühl, dass mich alle im Stich lassen!

    Ich hab mir das Forum übrigens mal angesehen. Da schrieb sogar jemand was von einem ähnlichen Problem. Aber bei ihm scheint es noch nicht so lange zu sein. Ich hab einfach Angst, dass ich da gar nicht mehr rauskomm! Die Sozialarbeiterin meint, ich soll eine Kur beantragen.

    Was den Typen angeht, da werd ich mir gar keine Hoffnungen mehr machen. Es läuft zwar alles gut, aber ich finde ihr habt Recht! Eine Beziehung würde jetzt einfach nicht funktionieren!

    Das Ende meines Posts war ja auch verzweifelt! Ich bin zu der Uhrzeit zwar eh immer müde und dadurch total depri, aber die Situation ist wirklich so! Wozu sagen die Leute, sie helfen mir bei solchen Sachen, wenn sie es dann doch nicht tun? Das mit der Wohnung macht mir auch schon wieder Angst. Dann hab ich zwar die Betreuung von der AWO, wo dann 1x pro Woche der Betreuer kommt. Aber ansonsten bin ich doch ganz alleine. Wie soll sich denn dadurch was zum Positiven ändern? Jetzt hab ich meine Familie um mich. Wir reden zwar so gut wie nie, aber wenn ich hier auszieh, dann bin ich ja ganz alleine. Wahrscheinlich wird mein bester Freund dann der PC :? Ich weiss nicht, wie ich den anderen das glauben soll, dass dann alles besser wird. Können die das wirklich so genau sagen, oder sind die einfach nur optimistisch?

  • Irgendwie kommen bei jedem Deiner Posts noch mehr Details dazu. :? Da noch durchzusteigen ist ausgesprochen schwer für einen Aussenstehenden.

    Alaine, Du mußt Dir letztendlich selbst da raus helfen, das kannst Du auf niemandes anderen Schultern abladen! Da wird jeder davor zurückschrecken und zwar zu recht! Du lebst Dein Leben selber und auf eigene Verantwortung. Dich nur auf andere zu verlassen, Dich von ihnen abhängig zu machen, ist FALSCH! So kommst Du da tatsächlich nicht raus. Aber so wie Du über Deine Freunde schreibst, liest es sich für mich genauso, als würdest Du sagen, helft mir und selber die Hände in den Schoß legen.

    Alaine, Du brauchst dringend professionelle Hilfe. Du brauchst weit mehr, als ich oder jemand anders über ein Forum oder sonst übers Internet leisten kann. Du mußt selbst aktiv werden, dann wird es tatsächlich besser. Schon weil Aktivität die Depris vertreibt. Also laß Dich nicht nur treiben, sondern TU WAS! Auch wenn Du nicht alle Probleme auf einmal angehen kannst, fange einfach an einem Ende an und laß Dich nicht von der Größe der Aufgabe überwältigen. Wer einen Berg bewegen will, muß mit einem Kieselstein anfangen.

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • Sorry, werd nicht mehr so viel Neues dazuschreiben!

    Der Begriff "Freunde" ist in dem Fall wahrscheinlich eh falsch. Die sind ja eh nicht für mich da! Und damit meine ich in erster Linie reden und zuhören! Dass ich das andere alleine irgendwie schaffen muss, weiss ich auch. Aber ich dachte, vielleicht hilft es mir schon ein bisschen, wenn jemand mal ab und zu mit mir weggeht. Dann würd ich ja vielleicht auch irgendwann wieder ganz alleine irgendwo hingehen. Aber wahrscheinlich stimmt das auch wieder nicht.
    Vielleicht sollte ich weniger erzählen, dann entstehen solche Missverständnisse gar nicht erst!

    Wie soll ich denn anfangen? Womit?
    Ich weiss, das hört sich jetzt blöd an. Aber ich seh einfach nur diesen Berg und keinen Anfang oder Ende.

  • *lächel* Alaine, es geht nicht darum, dass Du nichts Neues mehr dazu schreiben sollst, sondern dass das Thema so komplex ist und die Details erst nach und nach zum Vorschein kommen. Ich bin langsam aber sicher überfordert, das ist alles. ;)

    Freunde sollen für Dich da sein und Dir zuhören. Stimmt, das gehört zu einer Freundschaft. Aber irgendwann ist die Geduld eines jeden erschöpft. Zu einer Freundschaft gehört auch, einfach mal zusammen Spaß zu haben und "fünfe gerade sein zu lassen". Du kannst niemanden zwingen, für Dich da zu sein, wenn er grad keinen Nerv hat dafür. Denn so etwas ist unheimlich belastend. Freunde dieser Art, davon hat man bestenfalls ein oder zwei im Leben. Solche Freundschaften müssen gepflegt werden, sie sind nicht leichter zu führen als eine Beziehung. Beides muß wachsen und langsam aufgebaut werden. Ich glaube, Du überforderst Deine Freunde. (Habe ich auch gemacht.) Und deswegen blocken sie ab.

    Anfangen ... als erstes mußt Du jetzt mal Übersicht reinbringen, mußt Du Deine Probleme für Dich selber strukturieren. Schreib dazu eine Art Geschichte, einen Lebenslauf, eine "Biographie". Gliedere das Ganze wie einen Aufsatz in der Schule. Falls Du die Techniken noch drauf hast, fange ruhig mit Stoffsammlung und Gliederung an, wie bei einem Schulaufsatz. Achte darauf, dass Du nicht ins palavern verfällst, sondern schildere die Tatsachen, die Ereignisse, medizinische Diagnosen, Deine Reaktionen darauf, usw. In gewisser Weise so, als würdest Du über jemand anders erzählen.
    So kannst Du es Dir von der Seele schreiben und Du wirst am ehesten Ansatzpunkte finden. Jeder Knoten hat ein Anfang und ein Ende, man muß es nur finden. Wenn Du danach immer noch nicht weiter weißt, dann nimm diese Erzählung und geh zu einem Doc damit. Entweder Du drückst im das Papier in die Hand oder Du erzählst es ihm. Dann wird er Dir sagen können, wo Du anfangen kannst, darin ist er Profi. Und dann tu, was er Dir vorschlägt, auch wenn es sehr schwer ist, gerade am Anfang!

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • Caro hast Du jetzt zu Psychotherapeutin umgeschult???

    Da ich Dich ewig ( :wink: ) kenne, weiß ich, daß Du es gut meinst, aber laß es Dir sagen, wenn das Mädel wirklich Hife braucht, dann wird sie sie nicht wirklich im Internet suchen.

    Du fühlst Dich immer bei solchen Themen angesprochen, aber glaube mir, richtige Therapeuten gehen anders mit sochen Problemen um!

    Gut gemeint, heisst nicht automatisch gut gemacht!

    Gruß
    Pfeffi