• Karsamstag
    Der Tag war schon immer im Volksbrauch der Reinigungstag, das Haus wird für Ostern gescheuert und festlich geputzt, die Osterbrote werden gebacken und alles wird zurechtgelegt. In Rom wurde nach dem Hausputz das Bett mit Leinen und Spitze geschmückt, der Tisch mit Blumen bekränzt, Eier , Salami und ein in Kreuzform geteiltes reiches Weißbrot fürs Ostermahl gesegnet.

    Färbersamstag heißt der Karsamstag in Russland, was darauf hinweist, dass sich die ganze Familie mit dem Eierbemalen beschäftigte. Karsamstag hat man früher so wie den Karfreitag in stiller Trauer und im Gebet am Grab verbracht, denn Christus ist erst in der Morgenfrühe des Ostertages aus dem Grab erstanden. Auf jeden Fall fanden sich die Gläubigen und die Täuflinge erst am Abend in der Kirche ein, und die Ostervigil, die Nachtfeier, dauerte tatsächlich im frühen Mittelalter, schon der vielen Taufen wegen, bis zum Morgengrauen.

    Taufsamstag heißt der Karsamstag auch, weil früher alle Erwachsenen nur zweimal im Jahr, Ostern und Pfingsten getauft wurden.

    In dem Maße, in dem die Kindtaufen üblich wurden, rückte die Feier wieder aus der Nacht zum Nachmittag. Seit dem Heiligenjahr 1950 wird die Auferstehungsmesse jedoch wieder abends oder nachts gefeiert, und zwar in drei Ereignissen vor der eigentlichen Messe, bei der die Täuflinge das Sakrament erhalten.

    Die Weihe von Feuer und Weihrauch: In der Kirche sind alle Lichter erloschen, Sinnbild des Alten Bundes, der beim Erscheinen Christi endete. Vor der Kirche wird Feuer aus einem Stein geschlagen, Sinnbild Christi, der wie der Funke aus dem verschlossenen Steingrab hervorgegangen ist. Mit diesem Funken wird das Feuer für die Osterkerze angezündet und zugleich mit den fünf Weihrauchkörnern geweiht.

    Weihe von Osterkerze und Weihwasser: Die Kerze ist das Sinnbild des Auferstandenen, wird am Feuer geweiht, mit den Weihrauchkörnern besteckt, die an die fünf Wunden Christi erinnern, und in feierlicher Prozession in die Kirche getragen. An ihrem Licht werden alle anderen Kerzen in der Kirche, das Ewige Licht und die in den Händen der Gläubigen entzündet, Lumen Christi venit, das Licht Christi kommt. Nach der Weihe des Taufwassers wird die Taufe vollzogen, und beim Gloria der Messe ertönen zum ersten Mal wieder seit Gründonnerstag die Orgel und die Glocken. Dieser Glockenklang verkündet auch das von vielen sicher herbeigesehnte Ende der Fastenzeit.

    Kaukenbackensonnabend hat der Karsamstag in den norddeutschen Küstenländern geheißen. Es war also der Tag, an dem man die Osterzöpfe, Osterlämmer oder andere Gebildebrote hergestellt hat.

    Es gibt nix Gutes
    außer man tut es!