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- Authoren: Jeffrey Zeldman
- Verlag: Addison-Wesley
- Ausgabe: 2.Auflage (2006)
- Sprache: deutsch
- Umfang: 440 Seiten
- ISBN: 3827324378
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„Webdesign mit Webstandards. Grenzenlos kompatibel.“rezensiert von
T. Hinze
Vorwort
Webstandards sind kein Selbstzweck, wie so manche Anektode des W3C vermuten lassen könnte. Sicher gab es da Probleme und auch Fehlentwicklungen. Für eine sinnvolle und nicht zu letzt wirtschaftliche Arbeitsweise sind diese Webstandards aber unverzichtbar. Als Negativbeispiel kann nicht oft genug der so genannte "Browserkrieg" der 90'er Jahre genannt werden, der als Resultat einen enormen Mehraufwand für die Produzenten bedeutete und der im Grunde nichts Positives hervorbrachte.Warum erzählt uns dies nun ein Amerikaner namens Jeffrey Zeldman? Dazu darf ich den Bucheinschlag kurz zitieren:
"Jeffrey Zeldman gehört zu den bekanntesten Designern und Autoren im Internet. Seine Homepage (...) informiert und unterhält Millionen von Webdesignern, Programmierern und Content-Spezialisten. 1998 war er Mitbegründer von 'The Webstandards Project', (...) Er ist Herausgeber und Creative Director des maßgeblichen Online-Magazins für Webschaffende 'A List Apart' (...)"Somit ist nicht verwunderlich, dass der Autor beide Seiten der Webstandards kennt, also die des theoretischen Anspruchs und die der praktischen Probleme, aber auch der Vorzüge. Die Erwartung an das Buch ist somit bei den meißten Lesern recht hoch.
Laut der Einleitung von Herrn Zeldman, ist dieses Buch kein Nachschlagewerk für Webdesigner, sondern ist eher als Grundsatzlektüre für Designer, Programmierer als auch Manager gedacht, die den Sinn für Standards schärfen soll.
zum Inhalt
Das Buch ist grob in 2 Abschnitte unterteilt. Der Erste befasst sich mit dem Aufzeigen von veralteten und althergebrachten Layouts und dem Vergleich mit modernen Methoden (XHTML/CSS). Im 2.Teil folgt dann die Vermittlung von Techniken um ein sauberes und standardkonformes Markup + Styles zu erschaffen.Im 1.Teil ist etwas Ausdauer gefordert um sich durch die vielen Beispiele zu lesen. Das Buch bleibt weitestgehend allgemein und zeigt nur an ausgewählten Punkten Details wie "Müll"-Markup. Man bekommt also sehr viele Fehler präsentiert, die bisher einfach "gang und gäbe" im Webdesign waren und – was den Autor besonders motiviert – immernoch sind. Er zeigt die typischen Probleme die man sich damit einhandelt, ganz besonders mit Sicht auf neue Plattformen wie Handhelds oder Smartphones.
Wer bereits längere Erfahrung mit dem Entwurf von Seiten im bisherigen Schema gesammelt hat, muss zudem etwas kritikfähig sein. Sehr oft werden "Konstruktionen" die man selbst verwendet hat, um ein design-technisches Problem zu lösen, mit Begriffen wie "Müll", "Katastrophe", "usw. betitelt. Da heißt es dann tapfer sein und einen schnellen Weg zur Selbsterkenntnis finden.
Auch wenn einem manchmal eine Unmutsäußerung ala "Woher will er denn meine Probleme kennen?" oder "Wenn es so einfach wäre, würde es ja nicht so viele 'herkömmliche' Seiten geben." herausrutschen möchte, so ist man bei J. Zeldman damit wohl an der falschen Adresse, denn wie gesagt kennt er beide Seiten zu Genüge. Da muss man somit einfach durch.
Im 2.Teil wird es dann konkreter und der Autor geht die wichtigsten Themengebiete wie Markup, CSS, Typographie und Accessibility (Barrierefreiheit) durch. Hier merkt man die jahrelange Erfahrung des Herrn Zeldman und kann an vielen Stellen wichtige Hinweise für die eigene Arbeit herausfiltern. Im Grunde schildert der Abschnitt 2 also die konforme Anwendung der bekannten Techniken.
Allein der 2.Teil des Buches würde den Kaufpreis rechtfertigen. Aber erst durch das "Weichklopfen" im Teil 1 ist man bereit, d.h. vom Ergeiz gepackt, das nachfolgende Wissen aufzunehmen. Diese Kombination finde ich sehr gelungen.
Sicher ist, dass man sich speziell den Teil 2 öfter zu Gemühte führen wird, um auch wirklich jedes Detail verstanden zu haben. Und das ist bei der aufgezeigten Themenbreite auch ratsam.
Nichtsdestotrotz hätte ich mir an einigen Stellen noch etwas weiterführende Erläuterungen gewünscht. So hätte mich interessiert warum man margin-left: -9999px statt deisplay: none oder visibility: hidden verwendet, um ein Element unsichtbar zu machen.
Fazit
Das Buch richtet sich laut Zeldman an Manager, Designer und Programmierer von Webprojekten. Dabei wird sich der Manager eher mit dem ersten Abschnitt befassen und der Programmierer versucht schnell zum zweiten Kapitel zu gelangen. Allen sei jedoch das komplette Werk empfohlen, denn neben den reinen Techniken wird auch sehr eindringlich das "Warum" vermittelt.Der interessierte Leser bekommt zwar keine Referenz in Sachen CSS, XHTML und der Gleichen geliefert, aber er kann mit Hilfe dieses Buches seine Arbeit verbessern. Sie wird (anfänglich) nicht leichter, aber dafür zukunftssicherer und flexibler. Gerade die Flexibilität kann dabei den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Als Fazit kann es dabei also nur eine klare Kaufempfehlung geben. Wer auch in Zukunft mit seinen Produkten bestehen will und nicht Unmengen an Zeit und ggf. Geld in die Wartung seiner bestehenden Projekte stecken will, sollte hier unbedingt zugreifen.
Danke Herr Zeldman.
Torty