Interpretation Gedicht: Suggestion

  • Hallo Leute,

    Ich bin am verzweifeln, ich bin normalerweise ziemlich gut im interpretieren :-), aber dieses mal weiß ich nicht weiter :-/ Den Autor weiß ich leider nicht,

    Suggestion

    Grüne Felder und wir und Wind
    und vor Kaminen wälzen und keine Probleme
    ruhig zusehen dem Mond und schweigen
    und Haut und Frieden und Sommer
    Pläne und Gold schmieden und schreien
    vor Glück

    All das hatten wir nie
    aber die Möglichkeit


    Für mich wirkt das Gedicht so, dass sich ein Sandkastenliebe, mittlerweile 50 (?), zuerst an ihre herliche Jugend mit Sommercamps und Skiurlaube mit Freunden im Winter. Doch wieter weip ich jetzt auch nicht.

  • leider habe ich auch nix weiterführendes dazu gefunden ausser:

    http://www.cusanus-erkelenz.de/download/proje…anus_Buch_3.pdf

    Schau mal im Inhaltsverzeichnis, da wirste fündig... da steht dein Gedicht.
    Verfasser ist ein gewisser Gregor Buchkremer.
    Aber das war leider schon alles. Wirste wohl odeer übel nicht drumrum kommen
    nach Gutdünken zu interpretieren.
    --------------------------------------

    Meine persönliche Interpretation ist:
    Ich denke bei Suggestion geht es vielmehr um die Vorstellungeiner möglichen Vergangenheit. Der Erzähler blickt zurück und stellt sich
    bewusst die Vergangenheit schöner und romantischer, produktiver vor als sie
    in Wirklichkeit war.
    Dann kehrt er im letzten Abschnitt ins "jetzt" zurück
    und öffnet die Augen um die tatsächlich erlebte Vergangenheit zu zitieren
    "all das hatten wir nie" dann wird er aber meines Erachtens wieder
    etwas wehmütig und drückt sein Bedauern aus über eine vertane oder
    verstrichene Möglichkeit.

    Der Erzähler spricht in der Pluralform (Mehrzahl) was aber nicht á priori auf
    eine etwaige Parterin oder Lebensgefährtin hindeuten muss. Viel wahrscheinlicher
    sehe ich den Aspekt, dass er den Rahmen eher bewusst grob hält und
    damit den Menschen allgemein meint, um auf dessen Natur anzuspielen.

    Was er damit meint, ist spekulativ gesehen möglicherweise die allgemeine
    Unfähigkeit des Menschen in seiner Jugend das Glück zu erkennen und zu fassen.
    Er sieht den Menschen wohl eher wie einen armen Narren an, der erst erkennt
    was für ungenutzte Möglichkeiten er in seiner Jugend (grüne Felder) hatte, als
    er alt und grau ist... aber da ist es zu spät.

    Aber besser späte Einsicht als überhaupt keine, würe ich dem Erzähler
    sagen. Er soll im Jetzt leben und nicht die Vergangenheit bejammern,
    denn dafür ist es zu spät... solch ein Weichei.

    Man könnte da noch mehr rein interpretieren, aber so wirklich wissen kann
    man es erst wen man den Schriftsteller selbst fragt :)
    Gruß Rico