Hi,
ich nutze die gelegenheit einfach mal um auch etwas dampf abzulassen und vielleicht können manche aus meinen fehlern lernen.
ich bin 23 und wohne seit 3 jahren nichtmehr zuhause, worüber ich auch sehr froh bin, denn meine mutter ist ein chaosmensch der glaubt alle wollen nur böses und die anderen sind immer schuld... egal an was.
vielleicht ist es so, dass wenn man in chaos und unordnung groß wird sich das bedürfnis nach geordneten lebensverhältnissen in einem breit macht und man manche sachen etwas strenger betrachtet, aber was meine mutter mit mir gemacht hat hat mich total fertig gemacht und ich muss es mir von der seele schreiben.
ein kurzer einblick damit ihr versteht was bei uns so sache war: ich hab mit 14 angefangen zu arbeiten, das war zu dem zeitpunkt als meine mutter und mein stiefvater (der gerne seinem willen mit schlägen nachdruck verliehen hat) sich trennten, nicht um mir die erste schminke zu kaufen oder mich mit süßigkeiten vollzustopfen, sondern um mir die arbeitsmittel für die schule leisten zu können. vielleicht kennen manche das gefühl, wenn in der klasse geld eingesammelt wird für den tollen wanderausflug und man immer als letztes abgiebt weil es die eltern nicht interessiert und halt einfach die 5 mark (ist schon länger her meine schulzeit) nicht da sind, weil dieses geld in zigaretten investiert werden muss.
ich habe dann pro woche 100 mark verdient, was eigentlich schon recht ordentlich ist, aber es hat mich leider meine versetzung gekostet und ich musste vom gymi auf die realschule wechseln.
ich weis nicht vor was meine mutter weggelaufen ist, aber zu der zeit sind wir bestimmt 7 mal umgezogen und von mal zu mal wurde der zustand der wohnung schlimmer.... ich kann es mir nicth erklären, aber alle hilfe im haushalt ging in der lustlosigkeit und stagnation meiner mutter unter und sie fing an zu trinken.
ich hatte zu dem zeitpunkt 2 geschwister und ab dem zeitpunkt wurde es fast unerträglich... meine mutter trank und kaufte und trank und bestellte und trank und schlief... ich flüchtete mich zu meinen freunden, aber vor scham wollte ich denen auch nicht erzählen was bei uns los war, denn ich wollte keine mitleidigen blicke oder so, es sollte wenigestens ein paar stunden in meinem leben geben, in denen ich ganz normal sein konnte und das größte problem darin bestand 7 leute in ein auto zu bekommen um von einem 300 seelen kaff in die nächste stadt zu kommen. (ja, ich hatte auch spaß, nicht alles war schlecht)
Dann zog mein kleiner bruder zu seinem vater, weil er es einfach nicht mehr aushielt, obwohl er mit diesem wie schon erwähnt viele "einschlagende" erlebnisse hatte. Das leben ging weiter und eigentlich müsste ich eher sagen das ÜBERLEBEN, denn nichts wurde besser. alles was ich verdiente ging zum größten teil für die familie drauf, denn meinen geschwistern wollte ich die peinlichkeiten in der schule auch ersparen und am ende vom monat hätten wir sonst wieder nur vergammeltes brot zum essen gehabt. (seit dem habe ich eine abneigung gegen graubrot)
nach 2 jahren ging es wieder berg auf, meine mutter fing wieder an zu arbeiten.
wir zogen erneut um und ich musste mich von meinem freund trennen, den die entfernung wurde zu groß und mit 16 hatte ich noch kein auto.
wir lebten dann in der nähe von würzburg in einem sehr sehr kleinen ort und meine mutter kam wieder zur besinnung wen ich es mal so nennen darf. ich hatte auch dort die möglichkeit in einem kleinen bistro zu arbeiten und meinen unterhalt zu finanzieren.schnell fand ich neue freunde und konnte endlich mal mein leben genießen.
Bis meine mutter einen freund fand und wieder schwanger wurde.....
es geb ständig streit und weil das geld jetzt noch knapper wurde hatte wir im winter oft nichtmal geld für heizmittel. wir schliefen alle im wohnzimmer um uns zu wärmen. (wie im mittelalter) wir mussten oft kalt duschen aber das härtete auch irgendwie ab.
nachdem ich meinen realschulabschluss gemacht hatte zogen wir wieder richtung stadt und ich meldete mich für die fos an um wenigstens mein fachabi zu machen. meiner mutter passte das nicht, sie wollte mich loswerden, weil ich ihr sehr oft auf die finger klopfte und sie wie ein kleines kind behandelt habe. (das gebe ich auch zu)
da meine geschwister sich angewohnt hatten mit problemen immer zu mir zu kommen war meiner mutter nicht bewusst was sie eigentlich hätte tun müssen und als ich nach meinem abi auszog fing das drama an.
ich sitze also hier in frankfurt und versuche mit meinem bafög über die runden zu kommen, was eigentlich auch ziemlich gut klappt, als ich eines morgens einen vollstreckungsbescheid im briefkasten finde der an mich adressiert ist... die rechnung beläuft sich auf 400euro.
gläubiger ist jafra cosmetic... bla bla eine firma für die meine mutter mal kosmetik an ihre freundinnen verkauft hat. anscheinend waren die freundinnen auch fleißig beim bestellen, aber meine mutter hielt es nicht für nötig das geld an die firma zurückzuführen. sie fälschte meine unterschrift und benutzte meinen namen. (da ich aus 1. ehe stamme habe ich einen anderen nachnamen) ich rief sie natürlich gleich an und sie tat nur verwundert und fragte mehr zu sich selbst als an mich "warum bekommst du denn die post?".
ich hab mich gleich mit dem inkassounternehmen in verbindung gesetzt und verhandelte 2 raten die meine mutter auch zahlen wollte. ich bat sie nur mir zu sagen falls sie es nicht schafft ("bitte lüg mch nur nicht an"), damit ich dem in aussicht stehenden schufa-eintrag entgehe. sie versicherte mir bezahlt zu haben und alles sei in ordnung.
3 wochen später will ich mich versichern dass alles funktioniert hat und rufe wieder bei der firma an... "es ist kein geld auf unserem konto eingegangen und sie haben jetzt einen titel" das war alles was der unfreundliche mann mir sagte. ich hab natürlich gleich meine mutter angerufen, die sehr verwundert tat und auf die frage weshalb sie mich in solch einer art belügt nicht antwortete. nach einer schweigephase kam nur ein bissiger kommentar "am besten fahre ich sofort gegen einen baum, dann seid ihr mich los" und ich will anmerken dass meine kleine schwester zu dem zeitpunkt neben ihr saß. sie hat mich in der ganzen geschichte bis heute so oft angelogen, dass ich ihr nichts mehr glauben kann.
statt für mein examen zu lernen ging jetzt das gerenne los... ich musste zur schuldenberatund, zum gericht, zur meldebehörde und zum anwalt. und es war alles umsonst, ich habe jetzt vielleicht 3 jahre einen schufa-eintrag, kann mir keinen handyvertrag leisten, kann nicht einfach ein neues konto eröffnen, muss immer damit rechnen, dass ich in geschäften dazu angehalten werde bar zu zahlen.... naja manche kennen vielleicht ja das problem.
was war mein fehler? ganz einfach: ich hab mich bei der inkassofirma gemeldet und darauf gehofft dass meine mutter ihre schulden zahlt... in der zeit sind die 2 wochen verstrichen in denen ich hätte einspruch einlegen können. (was ich damals nicht wusste)
was kann man aus der geschichte lernen.... jeder ist für sein leben selbst verantwortlich und wenn ich immer diese ausreden höre der schlafanzugtragenden sozialschmarotzer die ja nichts an ihrer lage ändern können und zu denen die ganze welt so schrecklich ungerecht ist könnte ich denen vor die füße kotzen. so viele leute jammern auf verdammt hohem niveau und verstecken sich hinter fadenscheinigen argumenten und versprechungen die jemand irgendwann mal gemacht hat... leute wacht auf.. die welt ist nicht da um euch in den schlaf zu singen! wenn ihr euch erwachse und verantwortungsvoll verhaltet und ehrlich zu euch selbst seid dann wisst ihr was zu tun ist.
nette eltern zu haben muss toll sein, aber das leben wartet auf EUCH also packt es an.
dieser eintrag ist jetzt länger geworden als ich wollte, aber es hat sich einfach so ergeben. und ganz egoistisch muss ich sagen, ich hab es getan um mich besser zu fühlen und es hilft, was ihr aus der geschichte macht ist euer ding
danke fürs lesen
Sina