ich hasse meinen vater..

  • nun ja, ich habe des auch nicht verstanden damals als ich so alt war wie du. erst seitdem ich selber ein kind habe und in der situation der "mutter" bin kann ich die reaktionen meiner mutter von damals besser nachvollziehen.
    es ist immer schwierig sich gegen den eigenen mann zu stellen, weil man solange man verheiratet ist als geschlossene gemeinschaft auftreten sollte auch vor den kindern. eigentlich gerade vor den kindern, weil sich sonst es ganz schnell einstellen kann das diese es ausnutzen für die eigenen bedürfnisse.
    du weisst nicht was hinter den kulissen deiner eltern so abgeht.

  • Meine Mutter hat bei Streitigkeiten zwischen mir und meinem Vater mir gegenüber auch immer die Partei meines Vaters ergriffen - und ihm gegenüber die meine. Sie versuchte uns jeweils die Sicht des anderen Begreiflich zu machen und so zu vermitteln und nicht noch Öl ins Feuer zu giessen.
    Ich habe das bis zu einem gewissen Grad übernommen. Auch wenn es innerhalb der Familie Unfrieden und Streit gibt, dauert es sehr lange, bis ich das nach außen trage. Es käme mir wie Verrat vor. Im Zweifelsfalle verstumme ich dann eher, jedenfalls Fremden gegenüber. Wenn jemand Aussenstehender jemanden aus meiner Familie angreift, werde ich denjenigen immer verteidigen. Ich habe dann das Gefühl, als würde ich selber angegriffen.

    Vielleicht hat auch Deine Mutter das Gefühl, wenn sie Dir gegenüber ihren Mann nicht verteidigen würde, dass sie ihn dann verraten würde. Und die Kluft zwischen Dir und Deinem Vater würde sich vermutlich noch vertiefen. Sie hat sich irgendwann mal für ihn entschieden, ihn geheiratet. In einer gewissen verqueren Logik greifst Du sie an, indem Du ihn angreifst.
    Verstehst Du, was ich meine? Ist nicht ganz einfach, ich weiß. Und eine besch... Situation.

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel