Was macht das F in FDP?

  • Alter Herr, freie Marktwirtschaft funktioniert nicht mit unseren Rahmenbedingungen. Die funktioniert, wenn sich kleine Unternehmungen in einem schönen Wettbewerb befinden und nicht, wenn auch noch der Staat von ihnen erpressbar ist. Freie Marktwirtschaft braucht Gerechtigkeit, nur dann kann jeder auch die Chance sehen, wirtschaftlich etwas zu erreichen. Reines Laissez Faire kann nicht die freie Marktwirtschaft stabil halten. Und nicht zuletzt: Wer so vermessen ist, sich Domains wie freiheit.org anzulegen und sich frei zu nennen, der soll auch dafür sorgen, dass Freiheit durchgesetzt wird. Freiheit schützt man nicht, indem man sie Unternehmungen abschaffen lässt.

  • Ich halte von den Linken genauso wenig wie von der FDP.
    Mit den unsinnigen Privatisierungsforderungen etc. steht die Linke übrigens zusammen mit ein paar Linksradikalen alleine da.

    Du musst einsehen, dass der Markt unvollkommen ist und auch die FDP ihn nicht vervollkommnen kann.

  • also mich juckt es weder, ob der markt frei ist, noch ob er für freiheit sorgt...
    ich kan tun und lassen was ich will, ich hab nen job und mit meiner freundin meine eigene kleine "familie"... ist das nicht freiheit genug?

    also mir is es egal wie der markt sich zusamensetzt, hauptsache ist, dass ich geld verdiene was ich ausgeben kann

  • 90% aller deutschen können herrn westerwelle nicht leiden weil er offen zugibt homosexuell zu sein....


    Ich glaube nicht, dass es 90% sind, wobei ich jetzt nicht weiß, wie hoch der Anteil der Homosexuellen an der Bevölkerung ist. ;) Ausserdem gibt es ja mittlerweile mehr Politiker, die offen schwul leben, wenn auch nicht auf dem Level.

    Westerwelle hat sich auch in meinen Augen schon mal besser verkauft. In einigen Ländern wie z.B. Polen wird er auch definitiv Probleme bekommen. Irgendwo finde ich gerade das gut, weil es vielleicht Signalwirkung hat und damit positiv für die "Homo-Sache", andererseits kann es für Deutschland Probleme machen. Mal sehen, was dabei rauskommt. Ggf. muss halt Merkel einspringen, sie ist meines Wissens im Ausland ja ziemlich beliebt.

    Ausserdem sollten die drei "kleinen" Parteien endlich kapieren, dass sie davon profitieren, dass die Leute eben NICHT eine der beiden großen wählen wollen. Ich glaube, ein guter Teil der jeweiligen Stimmenzuwächse kommt allein daher.

    The User, was bedeutet für Dich "freie Marktwirtschaft"? Ohne Reglementierung? Dann gibt das IMO eine knallharte Diktatur des Geldes. Die Königsfrage ist denke ich, welche Regeln wir brauchen und welche nicht...

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • Ich halte von den Linken genauso wenig wie von der FDP.
    Mit den unsinnigen Privatisierungsforderungen etc. steht die Linke übrigens zusammen mit ein paar Linksradikalen alleine da.

    Du musst einsehen, dass der Markt unvollkommen ist und auch die FDP ihn nicht vervollkommnen kann.

    richtig, aber welche Alternativen hätte es gegeben?
    Große Koalition oder obwohl es die SPD ausgeschlossen hat evtl. doch rot/rot/grün?
    Von diesen 3 realistischen Möglichkeiten ist es mit schwarz/gelb eindeutig die beste geworden.

    Ich glaube so haben sehr viele gedacht, das kann auch das große Stimmensplitting zwischen CDU und FDP erklären. DIE CDU hat 27 Überhangmandate bekommen. SPD 0.

  • Zwei Dinge:
    1. Modellhafte freie Marktwirtschaft wie sie sich vllt. ein Adam Smith mal vorgestellt hat. Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese nicht stabil ist und Marktunvollkommenheiten sich ergeben (Monopole, Abhängigkeit...).
    2. Um wirkliche Freiheit zu erreichen, muss der Staat Marktwirtschaft so kontrollieren, dass z.B. nach Möglichkeit keine Abhängigkeiten von großen Unternehmungen (staatlich und privat) auftreten, und Freiheit als eigenen Wert ansehen. (z.B. die Freiheit von Software als eigenen Plus-Punkt anerkennen) Nur durch Gewährleistung von Gerechtigkeit kann ein Volk dazu angehalten werden, sich wirtschaftlich zu bemühen. Mit reiner Laissez-Faire-Politik und Dingen wie ihrer Haltung zu Freier Software oder Kündigungsschutz sowie der Anerkennung freien Handels mit Unrechtsstaaten arbeitet die FDP zwar für unternehmerische aber gegen bürgerliche Freiheit.

    Insofern zwei Dinge beim Begriff freie Marktwirtschaft: Das Modell und das reale Konzept einer freiheitlichen und gerechten Wirtschaft.

    Viele liebe Grüße
    The User

  • danke nyctalus, genau das wollte ich auch grad schreiben..
    ich hab so langsam das gefühl es geht the user nur darum, dass open source auch open source bleibt und ddass da niemand nen riegel vorschiebt.

    ich mein klar, wer gegen sowas ishat in zukunft dann weltweit einige probs, aber man kann sich doch nciht nur auf einen punkt beschränken.
    definiert mir doch mal bitte freiheit, gerechtigkeit, freiheitlicher markt und wie ein staat den markt kontrollieren soll.

  • Die Überhangmandate sind schuld. Weil die Erststimme alles CDU und zweitstimme alle FDP gewählt haben. Das sind 27 Sitze mehr für Schwarz-Gelb.

    Fies. Deshalb ja auch die Verfassungsklage. Im Dezember wird entschieden, wie es mit den Überhangmadaten weitergeht...^^

    wert.TeeeX.de
    Wie gut ist die technische Umsetztung deiner Website wirklich?
    Teste es!

  • Natürlich hätten Sies auch ohne geschafft, aber so haben Sie 27 Sitze mehr was im Bundestag auch was ausmachen kann. Es geht immer um ein paar Prozent... ;)

    Naja... vielleicht werden die ja endlich abgeschafft... :p

    wert.TeeeX.de
    Wie gut ist die technische Umsetztung deiner Website wirklich?
    Teste es!

  • War die letzten Tage nicht da, nun aber zurück:
    Ja, Freie Software ist mir wichtig, ich bin da Fundamentalist, aber ich sag ja wohl noch andere Sachen.
    Wer Freiheit der Nutzer nicht als unabhängigen Wert, als Feature, als Plus-Punkt ansieht, der hat für mich wenig mit Freiheit am Hut. Links habe ich gepostet. Man sehe sich auch die Parteiprogramme an, insbesondere der Grünen.
    Thema Wirtschaft: Forderungen der Linke sind absoluter Unsinn (Privatisierung stoppen...). Doch die Ideen der FDP sind genauso ein Wahnsinn. Lockerung des Kündigungsschutzes und der Lohnnebenkosten mit weniger Kontrolle. Wenn die im Privaten daran glauben, dass der Markt alles richtet, ist das in Ordnung, aber das wurde nun einmal historisch falsifiziert (Wirtschaftskrisen). Wenn Merkel sagt "Unternehmen können uns nicht mehr erpressen", dann verstehe ich nicht, was sich bitte geändert hat. Es ist doch nach wie vor der Fall, dass in vielen Gebieten Oligopole herrschen, bei denen das Handeln nicht unter harmonischen Markt-Bedingungen abläuft. Preisabsprache, Erpressung des Staates, Erpressung und Kostenexternalisierung auf Zulieferer, extreme Abhängigkeit von Unternehmen. Das sind keine Ideal-Bedingungen. Unser Umwelt-Thema spielt auch noch hinein: Es wird gesagt, dass Atomausstieg und Treibhauseffektsbekämpfung von Seiten des Staates wirtschaftsfeindlich ist. Doch eigentlich sorgt dies gerade dafür, dass der Markt geglättet wird, wenn Kosten für Schäden (Atommüll) bzw. die Risiken (Erwärmung) auf die Allgemeinheit externalisiert werden, ist das keine perfekte Markt-Bedingung, sondern das Gegenteil: Es findet kein freimarktwirtschaftlicher Ausgleich zwischen Vor- und Nachteilen statt, der Staat wird es richten. Und selbst wenn die Bürger dort besser abwägen könnten, haben wir immer noch unsere Energie-Oligopole.
    Entweder müssen Unternehmensstrukturen eben aufgebrochen werden - das funktioniert allerdings kaum, außer bei Insolvenzen, wo alle Möglichkeiten zur Umstrukturierung da sind, aber da hat sich ja auch nichts getan - oder die Unternehmen müssen eben durch ordentliche Rahmenbedingungen an die Leine genommen werden, dass sich Wettbewerb, Freiheit, Bürgerrechte, Umweltschutz etc. durchsetzen. Das heißt durchaus Steuern drauf hauen, wo Kosten-Externalisierung stattfindet (z.B. auf Brennstoffe), in einem großen Umfang, oder entsprechende Strafgelder zu kassieren, aber auf der anderen Seite keine Steuerung dort zu versuchen, wo sie sinnlos (Managergehälter, Abwrackprämie,...) oder schädlich (grundsätzliche Ablehnung von Privatisierung, Verstaatlichung, Agrarsubventionen...) wäre.

    @Nyctalus
    Wer Freie Software benutzt, genießt mehr Freiheit. Wer proprietäre Software benutzt, macht diese zu Standards und schadet anderen. Wem von parteilicher Seite zum einen Wettbewerbsmissachtung nicht wichtig ist und sich dem fügen will und zum anderen als angeblich liberale Partei die Freiheit nicht als unabhängigen Wert sieht und dazu noch Bildung und Forschung in die Hand von Unternehmen geben will, der hat doch wenig mit gesellschaftlicher Freiheit zu tun.
    Stell dir vor, alle Menschen würden lügen, wo sie können. In der einzelnen Situation würde es jedem einen ökonomischen Vorteil einbringen. Dennoch wäre es gesellschaftlich nachteilhaft. 100%iges Vertrauen ist das Optimum. Vertrauen erreicht man aber nur, wenn man in einer Situation auf seinen Vorteil verzichtet. Bei Freier Software ist es ähnlich. Mit proprietärer Software lässt sich oft noch ein wenig mehr Geld verdienen und wer proprietäre Software nutzt hat dadurch evtl. einen Vorteil. Dennoch würde eine Welt aus Freier Software und Freiem Wissen den Idealzustand für Innovation und wirtschaftliche Flexibilität darstellen. Ein Nutzer verzichtet dafür zum Beispiel auf ein proprietäres Programm, ein Programmierer schaut, dass er mit einer Freien Lizenz genug Geld verdient. Das wird nicht von heute auf morgen erreicht. Zu der Grundproblematik kommt noch die Wettbewerbsproblematik, bei der nun einmal der Staat eine Rolle spielen muss. Für öffentliche Bildung halte ich proprietäre Software für absolut bedenklich.

  • Zu deinem ersten Absatz stelle ich ein paar Behauptungen auf, über die es auf jeden Fall lohnt anchzudenken.

    Wirtschaftkriesen werden gerne den Managern, Banken und Unternehmen untergeschoben. Aber ist dies wirklich so?
    Trägt nicht das raffgierige Verhalten jedes Einzelnen dazu bei, bzw. ist die eigentliche Ursache? Warum ist die Bankenkriese ausgebrochen? Einen großen Teil dazu hat die Immobilienkrise in den USA beigetragen. Die Menschen leben heutzutage einfach über ihre Verhältnisse. Wer dauerhaft mehr ausgibt als er einnimmt und meint alles mit Krediten finanazieren zu können, der ist eben irgendwann Pleite? Ist die eigentliche Ursache also nicht der kleine Mann, der nicht mit seinem Geld haushalten kann und die Banken gegeneinander ausspielt und immer noch bessere Konditionen zu bekommen?

    Zum zweiten Teil:
    Ich sehe nichts schlimmes daran proprietäre Software zu nutzen. Standards sind darüberhinaus absolut sinnvoll und sogar notwenig. Meiner Meinung krankt die Linux Szene daran, dass es keine einheitlichen standards und Bedienkonzepte gibt. Ansonsten wäre deren Marktanteil sicherlich deutlich höher.
    Deinen Gedanken bzw. Idealismus zu Ende gedacht, dürftest du gar nichts kaufen, sonder alles selber bauen oder nur geschenkt annehmen. Pflanzt du dir deine Lebensmittel selbst an?

    Wo die FDP jetzt gegen freie Software sein soll ist mir immer noch nicht klar. Wie gesagt war die FDP die erste Partei, die sich in ihrem Programm gegen Softwarepatente ausgesprochen hat. dies erhält doch gerade die Freiheit in diesem Sektor.

  • Dass die Leute Geld verdienen wollen, ist ja klar. Mit kleinen Leuten funktioniert das auch, die gleichen sich aus. Mit mittleren Firmen auch. Mit großen Firmen nur sehr bedingt. Das ist einfach so.

    Die Nutzung proprietärer Software bedeutet Unterstützung ebenjener. Mit Standard meinte ich nicht ISO o.ä. sondern die Anerkennung eines fragwürdigen Produktes durch eine gewisse Verbreitung.

    Zwischen Software, Wissen und Bildung und Lebensmitteln besteht ein entscheidender Unterschied:
    Bei Lebensmitteln gibt es im wesentlichen keinen Unterschied, ob ich für die Arbeit bezahle oder für den Genuss. Doppelter Genuss heißt doppelte Arbeit für den Hersteller.
    Software, Wissen und Bildung sind immateriell. Sie weisen zahlreiche Unterschiede auf:
    -Nach einer Herstellung können sie zur Weiterentwicklung verwendet werden
    -Einmal erzeugt, ist es für immer da
    -Ist die Arbeit bezahlt, kann es zum Nutzen der Gesellschaft verwendet werden. (für individuellen Erfolg gibt es dabei immer noch genug Möglichkeiten)
    -Mit mehr Software, Wissen und Bildung können auch mehr materielle Güter hergestellt werden. Eine Freie Verbreitung kurbelt dies an und finanziert volkswirtschaftlich gesehen sich selbst, bloß sind wir noch in keinem Stadium, in dem proprietäre Software ein zu vernachlässigender Faktor wäre.