Hallo liebe "Mitstreiter"!
Da ich meine Freundin nicht länger mit meinen Gedanken voll"müllen" muss und wir letztendlich immer nur auf dasselbe kommen, will ich mein Problem hier bei euch mal erzählen. Vielleicht helfen mir mehrere verschiedene Ansichten weiter.
Weil es eigentlich eine längere Geschichte ist, allerdings gar nicht so verstrickt und kompliziert, ich euch aber nicht ewig aufhalten will, kürze ich es auf die wichtigsten Punkte zusammen.
Als ich 19 war lernte ich während der Krisenzeit meiner allerersten Beziehung einen Jungen kennen, damals 16. Dies erfuhr ich erst, als es schon zu spät war und ich Gefühle für ihn hegte. Charme, Persönlichkeit, Vernunft, alles imponierte mir damals extrem. Man merkte, er war nur mit Jungs & Mädls meines damaligen Alters unterwegs.
Jedenfalls ging meine Beziehung vernünftigerweise in die Brüche, ich lebte mich ein gutes halbes Jahr aus und unterdrückte die immer wieder aufkeimenden Gefühle für "meinen Jüngling". Dann wurde schließlich trotzdem mehr aus uns.
Ich setzte mich für die Beziehung ein, widersetzte mich nahezu 1 Jahr meinen Eltern, obwohl ich wohl mit 19 alt genug war um zu wissen, was ich mache (und es definitiv richtig war) und verbrachte 1 1/2 superschöne Jahre mit ihm. Sah man uns zusammen, merkte wohl keiner den Altersunterschied. Die Liebe war da.
Irgendwie fühlte ich mich plötzlich unwohl und das Unwohlsein verschwand nicht. Die Beziehung war nicht mehr innig und ich hatte vor in einem Jahr zwecks Studium die Gegend zu verlassen. Also tat ich das, was ich damals für richtig empfand: Ich beendete die Beziehung aus dem Grunde, frei für die Zukunft sein zu wollen und nichts zu versäumen. Auch spielte die Angst mit, dass er irgendwas das Gefühl haben würde, etwas versäumt zu haben in seiner Jugend. Ich kann nicht sagen, dass die Gefühle zu dem Zeitpunkt nahezu tot waren. Es war einfach nicht mehr so innig, wie ich mir das in einer Beziehung vorstellte.
Er verstand es halbwegs und wir gingen als Freunde auseinander, die viel Kontakt hatten.
Dann lernte er eine kennen, mit der er eine Affäre anfing. Ich sagte dann irgendwann zu ihm, er solle ihr doch eine Chance geben, sie immer hinzuhalten und die Affäre weiterlaufen zu lassen, obwohl sie ernsthaft etwas für ihn empfand, schien mir als unfair. Irgendwann waren die beiden dann ein Paar und ich hatte (natürlich) kein Problem damit. Auch wenn unsere Freundschaft bis dahin sehr tief war.
Bis ich merkte, dass sie ihn immer mehr von mir wegzog. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sie ein Scheidungskind ist und auf alles und jeden eifersüchtig, aber plötzlich hatten wir Probleme, uns zu sehen, Kontakt zu halten. Dann ging ich ca. 300 km weg zum Studieren.
Das war vor ziemlich genau einem Jahr. Es wurde immer schlimmer, der Kontakt immer weniger, aber er war immer da, wenn ich jemanden brauchte. Allerdings nur per Handy, da ich ja selten heimkam.
Im Frühjahr eskalierte die Situation.
Ich war zu Hause, wir sahen uns, begrüßten uns und er bekam das Verbot von ihr, den Tisch zu verlassen, weil ich anwesend war.
So ähnlich verlief es dann immer, bis der Kontakt fast abbrach, weil sie ihm alles verbot. Seine Aussage dazu war oft zur ein erschöpftes "Ich wenn diese Beziehung beende, bringt sie sich um". Das heißt, ich konnte überhaupt nichts machen.
Irgendwann wurde es mir (nach etlichen Drohungen und Mails von ihr, die ich allesamt ignorierte) zu bunt und ich sagte ihm, dass ich auf solche Freundschaften keinen Wert lege und enttäuscht von ihm bin, denn er könne sie zu Treffen ja gerne mitbringen, weil ich es sowieso nicht so gern hab, wenn er es ihr verheimlicht, wenn wir uns auf einen Kaffee oder ähnliches treffen.
Nun ja.
Das ist ein halbes Jahr her und ich bin momentan wieder bei meinen Eltern - noch ca. 3 Tage.
Irgendwie hab ich knappen Kontakt per Kurznachricht zu ihm hergestellt, aus dem ich allerdings nur entnommen habe, dass er sich freut von mir zu hören. Mehr nicht.
Vorhin brach dann alles aus mir heraus. Mir wurde klar, dass ich die Beziehung beendet habe, weil ich zu dem Zeitpunkt einfach nicht mehr bereit dafür war. Nun fehlt er mir. Ich denke immer und immer wieder an ihn, auch wenn ich an meinem Studienort neue Leute, auch tolle Männer kennenlerne. Irgendwie vergesse ich ihn einfach nicht. Ich glaube, jetzt wär einfach die Zeit gekommen, in der ich bereit für eine standhafte und feste Beziehung bin.
Doch wieso denke ich da grad immer an ihn und bin jetzt so verrannt in ihn?
ICH hab doch die Beziehung beendet. Und ich hatte es bewusst und ohne schlechtes Gewissen gemacht.
Ich verstehe mich momentan manchmal selber nicht.
Vorhin habe ich ihm auch eine E-Mail geschrieben mit meinen Gedanken, weil ich mich verpflichtet gefühlt habe, ehrlich zu ihm zu sein und ihm die Chance zu geben, das Ganze verarbeiten zu können. Doch spielt grad im Moment die Angst mit, dass SIE das jetzt lesen kann, weil sie ihn kontrolliert wie ein FBI-Agent und ihm laut Bekannten ständig Szenen macht.
Ich weiß grad im Moment einfach gar nicht mehr, was ich denken soll.
Ich will ihn einfach weg haben aus meinem Kopf.
Nur wie?
Kann mir jemand Ratschläge, Vermutungen, eigene Erfahrungen mitteilen, wie das jetzt weitergehen soll?
Zur Info: Ich bin jetzt 23 und er 20...
Danke!
Eure M