Schwarz/Weiß Druck ohne farbige Akzente, wie komme ich dahin

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich bin Künstlerin und mache schwarz/weiß Tusche Grafiken, welche ich Drucken lassen will im Digitaldruck.


    Nun habe ich viel gelesen und bin dennoch unsicher. Ich habe in Photoshop damals immer meine Grafik in CMYK umgewandelt und dann in InDesign geladen und angeordnet und dann als PDF abgespeichert. Heraus kamen bereits Drucke mit Farbstich in Rot oder Blau.
    Nun habe ich von Duplex gelesen, könnte ich das dann so einstellen (Duplex Einfarbig) und dann in der PDF später den Farbraum ISO Coated v2. Was sagt ihr dazu? Wobei bei meiner Druckei steht in CMYK umwandeln, würde es auch im Duplex gehen. Ich bin noch Anfänger und hoffe auf Hilfe. Damit meine Grafiken ein schönes Schwarz/Weiß haben. Gescannt habe ich in Graustufen.


    Danke bereits.


    Gruß, Sabine

  • Hallo Sabine,

    das ist ein "tpyisches Problem" welches bei reinen Schwarz/Weiß Drucken entsteht bzw. entstehen kann. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, wie du in Zukunft sicherstellen kannst, dass deine Drucke keine Farbabweichungen mehr enthalten, sofern die Druckerei im letzten Schritt nicht doch noch irgendwas damit veranstaltet ;) Der Grund dafür ist der CMYK Farbaufbau im Druckprozess, denn es lassen sich "theoretisch" neutrale Farben erzeugen, wenn alle Farben zu gleichen Anteilen enthalten sind, in der Praxis verhält sich das jedoch nicht unbedingt so, mal ist z.B. Cyan, mal Magenta dominanter, was für den entsprechenden Farbstich sorgt.

    Das Umrechnungs-Verfahren von RGB > CMYK welches dir hier helfen kann nennt sich GCR (Grey Component Replacement)

    Zitat


    GCR Unbuntaufbau
    Bei GCR werden sämtliche Unbuntanteile im Bild durch einen entsprechenden Anteil Schwarz ersetzt. Buntfarben werden nur noch gebraucht um Farbnuancen zu erzeugen.
    Der Unbuntaufbau führt dazu, dass einzig der Schwarz-Auszug vollständig ist und die bunten Farben als Skelett-Auszüge vorliegen.
    Vorteile des Unbuntaufbaus liegen insbesondere bei einem reduzierten Gesamtfarbauftrag und bei einer höheren Graustabilität. Vielfach geht jedoch in den Tiefen Kontrast verloren.

    Quelle: http://cmyktastic.ch/lithografie/ucr-gcr/

    Du gehst dabei in PhotoShop wie folgt vor:


    • RGB Zeichnung/Scan öffnen
    • Sicherstellen per Gradationskurven/Tonwertkorrektur, dass die Stellen die Schwarz sein sollen auch im RGB Farbraum aus R0 G0 B0 aufgebaut sind
    • Bearbeiten > in Profil umwandeln
    • In dem Fenster wählst du bei Zielfarbraum das Profil "Eigenes CMYK..." > Warnungsmeldung ist in Ordnung, bitte mit OK bestätigen
    • In dem neuen Fenster "Eigenes CMYK" wählst du bei "Druckfarben > Eurostandard (Coated)", stellst unten die "Seperationsart" auf GCR, und wählst als Schwarzaufbau > Maximum
    • Dialoge/Fenster nun mit OK bestätigen


    Dein Bild wurde nun mit der GCR Max Methode in CMYK umgewandelt. Dies hat zur Folge, dass unbunte Farben nur noch aus Schwarz, also K aufgebaut werden. Bitte prüf dies in Anschluss in PhotoShop mit der Pipette bzw. im Info-Fenster, die Töne sollten nun CMY 0-1% aufweisen und bei K 0-100%. Achte nun noch in InDesign darauf, dass bei der PDF-Ausgabe unter "Ausgabe" > Farbkonvertierung > In Zielprofil konvertieren (Werte beibehalten) ausgewählt ist, damit InDesign die Werte deines manuell umgerechneten Bildes nicht mehr verändert. Abgesehen davon, kannst du sonst wie gewohnt mit dem ISO Coated v2 Profil arbeiten. Als letzten Schritt solltest du unbedingt im Acrobat ebenfalls nochmals prüfen, ob die Farbwerte stimmen: Anzeige > Werkzeuge > Druckproduktion > Ausgabevorschau. Nun fährst du mit der Maus erneut über deine Zeichnung und schaust dir an, ob der Farbaufbau noch dem entspricht wie er in PhotoShop war, d.h. CMY 0-1% Farbauftrag und bei K 0-100%

    Falls du weiterhin Probleme haben solltest oder meine Anleitung dir an der einen oder anderen Stelle Kopfzerbrechen bereitet, gib einfach Bescheid

    7 Mal editiert, zuletzt von egado (14. Juli 2018 um 23:06)