Verstorben, was nun? Eine Urne zuhause?

  • Das Thema 2

    1. interessiert mich überhaupt nicht! (2) 100%
    2. ist Interessant, mehr davon (0) 0%

    Meistens denkt man viel zu Spät darüber nach. Gerade in jungen Jahren ist man vom Sterben weniger betroffen.

    Nun gibt es hier in der Bundesrepublik Deutschland einen haufen Gesetze. So auch zu der Thematik des Sterbens.

    Man ist verpflichtet die sterblichen Überreste gegen "hohe" Gebühr unter die Erde zu bekommen, egal ob als Urne oder im praktischen Sargformat.

    Die Seebestattung ist für viele erstens zu teuer - und zweitens fehlen vielen Betroffenen hinterher die "Anlaufstelle" - Sprich Friedhof.

    Nun gibt es in Nachbarländern die Möglichkeit eine Urne nach hause zu bekommen. Hier sind die Niederlande mal wieder auf dem Vormarsch.

    Was haltet Ihr von dieser Thematik?
    Interessiert Euch dieses Thema, oder findet Ihr es gar total verfehlt?

    [lat.]Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.
    Ein Barbar bin ich hier, da ich von keinem verstanden werde. (Ovid)

    "Lachen ist eine körperliche Übung von großem Wert für die Gesundheit."
    Aristoteles (384 bis 322 v. Chr.), griechischer Philosoph

  • In Deutschland ist es im Bundesland NRW seit letztem Jahr möglich eine Urne außerhalb der Friedhofspflicht beizusetzten - sprich auch mit nach Hause zu nehmen.

    Der neue Trend hat sich aber nicht durchsetzen können. Viele denken im ersten Augenblick genau wie im Eröffnungsthread - he super, dann ich ja Geld sparen.

    Aber wenn dann die Urne zu Hause ist - wohin damit???

    Ins Wohnzimmer? Jeden Tag mehrmals dran vorbeigehen, die Urne sehen? Zu wissen da ist ein geliebter Mensch drin bzw. seine Überreste?

    Viele kommen damit nicht zurecht.

    Wohin dann? In den Keller? Auch der Gedanke ist befremdent.

    Aber selbst wenn man die Urne dann zu Hause hat - was ist wenn der "Besitzer" verstirbt? Sollen die Angehörigen dann die eine und evtl. noch eine zweite Urne mit nach Hause nehmen?

    Wer will so etwas den Angehörigen auferlegen?

    Und wenn sie es nicht wollen? Wohin dann mit der Urne? Auf den Müll?

    Ebenso ergibt sich das Problem wenn keine Angehörigen mehr da sind - wer "entsorgt" die Urne und wohin?

    Wenn man sich mit den vorstehenden Fragen beschäftigt - dann kommen viele zu dem Schluß: Nach Hause bzw. Friedhofsbefreiung mag ja gut klingen, aber ob es in Wahrheit auch so ist???

  • Wird die Urne denn entsorgt wenn sie unter der Erde liegt und ich dafuer teures Geld zahelen muss? Oder liegt sie am Ende gar nicht im Grab?
    Ich will die Asche meiner Mutter allein mit meiner Schwester in die Isar streuen. Wann wird das kaltherzige Gesetz endlich geaendert was mir von den Behoerden aus der Hand genommen wird?

  • Ich bin mir sicher, eine Urne "vergeht" genauso wie ein Sarg mit den Jahren...

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • Ha, die "schöne" Urne, die bei der Zeremonie verwendet wird kommt gar nicht in die Erde - die sterblichen Reste werden in eine verrottbare Dose umgeschüttet.

    Was dann mit der Vorzeige-Urne passiert - wer weiß, vielleicht Mehrweg?

    :twisted:

  • ja meint ihr etwa das der friedhofsgärtner, die urne wieder ausbuddelt und sie anderweitig entsorgt oder an den bestatter zurück führt?! außerdem werden die beschlege eines sarges der beigesetzt wird auch nicht entfernt. nur dann wenn er im krematorium verfeuert wird. wofür es auch dann wieder geeignetere modelle zu kaufen gibt. :roll:

  • Ich wohne Gott sei Dank in einem freien Land. Ich kann entscheiden wo meine Asche von meinen Freunden verstreut wird.Das gleiche wuensche ich mir fuer meine Eltern, die leider noch unter dem faschistischen Gesetz leiden muessen, bzw. ich werde trauernd im anderen Land sitzen waehrend das auferzwungene Grab in Deutschland verwuchert. Den meisten Leuten, die die Urne mit nach Hause nehmen wollen gehts uebrigens nicht ums Geld.

  • Viele machen sich aber auch nicht die Gedanken wohin dann zu Hause mit der Urne und was ist wenn man selber, also der der die Urne sich nach Hause geholt hat, stirbt.

    Nehme als Beispiel ein älteres Ehepaar, ohne Kinder oder sonstige Verwandte.

    Er stirbt - Sie nimmt die Urne mit nach Hause.

    Sie stirbt - die Wohnung wird zwangsaufgelöst

    Die Urne kommt einfach so auf den Müll

    Will man das ?

    Ich würde das weder von mir noch von meinem Mann wollen.

    Ok wir haben nun ein Kind - aber soll mein Sohn später entscheiden was mit Mama oder Papa passiert? Mama kommt ins Grab und Papa der schon länger in der Vitrine steht? Gleich mit? oder doch in den Müll?

    Ach das will ich meinem Sohn nicht zumuten.

  • Mein Gott, wenn keine Verwandte, keine Freunde zurueckbleiben, ist mir das doch wurst ob ich auf dem Muell komme. Man muss ja auch nicht immer die Urne mit nach Hause nehmen. Man kann die Asche doch in den Garten oder in den Fluss streuen. Was passiert denn wenn man die Miete vom Grab nicht mehr bezahlt, wo kommt die Urne denn dann hin?
    Freiheit fuer jeden das zuentscheiden was er will, das will ich. Mir vorzuschreiben was ich zu tun habe in dem Fall finde ich Faschismus.

  • Es geht um die Asche der Verstorbenen, bzw. meine zukuenftige, alles andere ist Themaverfehlung.

  • Ich finde schon das Wort Fachismus eine Themaverfehlung !

    Und da Du ja nach Deiner Aussage in einem freien Land lebst, kannst Du ja machen was Du möchtest.

    In Deutschland geht es eben nicht und ich zeige hier auch lediglich Sachen auf die man bei aller Liebe zu den Verstorbenen bedenken sollte.

    Und die Erfahrung in meinem Beruf zeigt mir das die meisten die erst sagen: mit nach Hause nehmen, dann doch anfangen nachdenklich zu werden wenn sie auf die o.g. Gründe angesprochen werden.

    Den auch das ist die Pflicht eines Bestatters, darauf hinzuweisen was später ist.

  • Hallo und guten Tag,

    ich habe jetzt hier viel gelesen und habe seit über 6 Jahren mit der Thematik zu tun.

    Wer mehr dazu erfahren möchte und sollte hier schauen:

    http://www.weg4u.de

    Hier erfährt man ganz genau was machbar ist und warum auch manches was hier geschrieben wurde nicht ganz richtig ist.

    Es gibt sicher für alles negative wie positive Argumente.

    Mit meiner Seite möchte ich frühzeitig die Menschen mit dem Tabuthema Tod vertraut machen. Denn wenn der Sensemann vor der Tür steht oder schon eingetreten ist, dann ist es weitaus schwieriger über das Thema noch wirklich offen nachzudenken. Man steht oft so unter Schock, dass man gar nicht in der Lage ist, und deshalb werden auch oft die Menschen von den schwarzen Bestatterschafen über den Tisch gezogen.

    Wünsche jedem der mich auf meiner Site besucht viel Spaß und freue mich auch über Gästebucheinträge mit ehrlicher Meinung.

    Mit lieben Grüßen
    Ingrid