Hallo,
irgendwie fühlt sich das komisch an, fremden Personen etwas so privates zu erzählen, doch ich habe mich dazu durchgerungen es zu tun.
Ich weiß, ich bin nur irgendein Unbekannter, aber vielleicht hat jemand ein paar Tipps, neben Psychiather, Anit-Depri-Tabletten oder mit Eltern reden.
Ich fangen einfach mal von vorne an, es könnte ein längerer Text werden:
In der 5. Klasse auf einer Realschule begang alles. In den ersten Tagen verlief alles normal, ich war zwar schüchtern, aber ich vegetierte vor mich hin. Ich hab mich immer zu den Leuten gestellt, die sich kannten und sie freundlich angesprochen. Sie erwiderten zwar, doch im Laufe der fünften Klasse, wurde ich irgendwie ein Opfer. Ich stand immer allein herum, nach all den Versuchen. Nach einiger Zeit, sagte ich kein Wort mehr zu jemandem.
Folge dessen war, dass ich nicht versetzt worden bin.
In der zweiten 5. Klasse lief es besser. Ich habe mich mit anderen verabreden können und ich konnte mit ihnen lachen. Dies ging soweit gut, bis die Pubertät anfing bei allen. In der 7. oder 8. war es dann soweit. Ich interessierte mich für nordische Mythologie und hörte gerne Metal (Pagan, Viking, Death, Black). Ich informierte mich und dementsprechend kleidete ich mich dann auch. Schwarz, mit Bandshirts.
Zur Info: Ich war vorher ein Hip-Hopper, mit Schlabberhosen usw.
Allmählich fingen meine Klassenkameraden an stutzig zu werden, nahmen Abstand. Ich versuchte ihnen das zu erklären, dass ich trotzdem noch ich selbst bin, nur eben einen anderen Musik- und Kleindungsstil bevorzuge.
Es wurde nichts, ich verlor einen "Freund" nach dem anderen. In der 9. Klasse ließ ich mir lange Haare wachsen. Ich wurde immer mehr fasziniert vom Metal. Ich habe mir Boots gekauft (viele sagen Springerstiefel). Dann kam der Zeitpunkt, dass ich als Nazi bezeichnet wurde. Ich wurde "gemobbt". Wegen meiner lange Haare, meiner schwarzen Klamotten und weil ich angeblich rechtsradikal bin. Dabei war ich derjenige in der Klasse, der in Geschichte sich am meisten anstrengte und eine 1 hatte. Und als halbwegs gebildeter Mensch, weiß ich, dass diese Ideologie komplett Schwachfug ist.
Jedenfalls ging es ganz schön an die Substanz. Ich bin ein Mensch, der eigentlich sehr selbstbewusst ist, im Inneren. Äußerlich sieht man es mir nicht an. Doch in den Monaten stellten sie mich auf eine harte Probe.
Ich ging nicht mehr raus, verbrachte Stunden vorm PC und wurde süchtig nach einem gewissen Spiel, namens WoW. Dort war ich jemand. Andere Menschen haben Respekt vor mir gehabt.
Das ging bis in die 10. Schlimmer wurde es auf jeden Fall. Ich wurde beleidigt, getreten, in Gebüsche geschubst oder ignoriert. Viel geredet habe ich nicht, wozu auch? Ich hatte nur noch 2 Kumpels, mit denen ich öfters ein Wort gewechselt habe.
Nach dem Schulabschluss, wollte niemand mehr was mit mir zu tun haben. Nicht mal die 2 letzten.
Mittlerweile habe ich eine Ausbildung als Chirurgiemechaniker, dort allerdings finde ich auch nicht wirklich Anschluss. Ich mache meine Arbeit und fertig. Ein Mensch unter anderen.
Außerdem habe ich mit WoW aufgehört, da meine Mutter meinte, es mache mich mental kaputt.
Ich bin jetzt 17 Jahre alt und in meinem Alter würde ich zu gern, raus gehen mit Freunden etwas unternehmen, lachen usw. Doch was ich mir viel mehr wünsche, wäre eine Freundin.
Es klingt komisch, aber ich höre gerne zu und will einfach wenigstens eine Person der ich wichtig bin, etwas bedeute und mit der ich reden kann. Da ich aber einen Hass auf mich selbst habe und mich hässlich finde, wird das eh nie was. Gleichgesinnte Frauen, die zB. Metal hören, sind eh so selten wie ein 6er im Lotto.
Zur Zeit hocke ich nur noch zu Hause, höre meine Musik und sitze meine Zeit ab. Ohne Musik könnt ich es fast nicht mehr verarbeiten.
Achja, früher dachte ich, dass Emos, die sich ritzen, völlig plem-plem im Kopf sind, doch seit 4 Tagen ritze ich mich immer in meinen linken Arm. Ich weiß nicht wieso, aber so befriedigt sich die Wut, die Trauer, der Selbsthass.
Ich wollte nie soetwas öffentlich in ein Forum posten... .
Ein Grund warum ich nicht registriert bin... .
PS.: Laut meiner Mutter, fing das in der 1. Klasse schon an. Ich stand einsam auf dem Schulfhof, mit meinem Brot. 2 andere kamen angerannt und rempelten mich an. Mein Brot fiel runter und ich stand da, als kleines Häufchen Elend.
PPS.: Ich rede mit meiner Mutter nicht über meine Probleme, da ich das nie gemacht habe und nicht vorhabe. Es geht einfach nicht. Ich kriege dann einfach kein Wort heraus und verschlucke mich.
Falls ich hier falsch bin, nicht auslachen sondern schließen.