Zitat von Darkxor
An Konzerten verdienen aber nicht sehr viele Leute und gratis ist nunmal jetzt total unrealistisch.
Den internationalen Markt in diesem Bereich kenne ich nicht so gut. Aber in Deutschland ist es (in vielen Genres und bis auf wenige Ausnahmen) so, dass die Künstler das meiste Geld mit Live-Auftritten verdienen.
Dann kann ich mich auch Ole anschliessen: Es gibt mehr als genug Download-Portale, davon dass die Musikindustrie den Anschluss verloren hat kann imho nicht die Rede sein.
Dieser digitale Vertrieb ist für die Musiker auch die Zukunft für den Verkauf von Musik. Die Verkaufszahlen steigen in diesem Bereich in den letzten Jahren ganz enorm, im Gegensatz zu den ständig sinkenden CD-Verkäufen die auf einem Tiefststand seit Einführung der CD sind.
Diese Entwicklung finde ich aber ehrlich gesagt positiv, sie bietet labellosen Eigenproduzenten eine sehr einfach Möglichkeit ihre Musik zu vermarkten. Gerade bei der heutigen Demokratisierung der Musikproduktionsmittel bahnt sich da für die Zukunft potentiell eine enorme Vielfalt von Musikauswahl an. Zumal das Einstellen von Songs in die gängigen Online-Shops für die Musiker nur mit minamalen Kosten und damit nahezu riskofrei möglich ist. Wer praktische Labelerfahrung im CD-Vertrieb hat wird wissen was ich meine: Man presst 2000 CDs von einem Album, es werden nur 1000 verkauft, die anderen 1000 kommen Retoure und man hat an dem Album nicht nur nichts verdient, sondern noch Minus gemacht.
Persönlich sehe ich die Sache mit dem illegalen Downloaden differenzierter als dies für die Rechtssprechung möglich ist:
Bei Alben von irgendwelchen Megastars die auf ihren zig-Millionen sitzen habe ich kein Problem, wenn sie illegal runtergeladen werden.
Bei "Untergrund"-Künstlern, die häufig nur innerhalb des eigenen Genres einen gewissen Bekanntheitsgrad genießen, und neben ihrer Musik noch einem "normalen" Job nachgehen müssen um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, finde ich das illegale Downloaden asozial, wobei ich hier auch wieder weiter differenziere:
Ich empfinde das Downloaden eines Albums das einen interessiert in Ordnung, wenn es dem Probehören dient und somit lediglich den Gang in den Plattenladen ersetzt. Wenn Alben die einen dann nicht ansprechen danach gelöscht werden, und Alben die einem gefallen gekauft werden, find ich das wieder in Ordnung. Hier gibt es allerdings natürlich zum einen noch die bereits angesprochene Alternative die Musik auf diversen Portalen (z.B. youtube) legal und kostenlos Probezuhören, viele Tracks findet man da ja mittlerweile schon ziemlich schnell nach VÖ. Zum anderen bieten auch viele Online-Bestell-Shops zumindest zumindest Ausschnitte aus allen Tracks von den vertriebenen Alben zum Probehören an.
Und zu guter Letzt sollte man auch myspace nicht vergessen.
Aber wie gesagt, so eine differenziertere Sichtweise ist für die Rechtssprechung eines Staates kaum umsetzbar.