„Web Component Development with Zope 3“
2nd Edition
rezensiert von
Torsten Hinze
Vorwort
In der aktuellen Gegenwart ist das Thema Web-Applikation im Allgemeinen und CMS im Speziellen, als Plattform für dynamische Webinhalte in aller Munde. Dabei buhlen eine Menge verfügbarer Systeme um die Gunst des Nutzers. Das große Angebot setzt sich dabei sowohl aus kommerziellen als auch frei verfügbaren und/oder quelloffenen Lösungen zusammen und unterschiedet sich in den zugrundeliegenden Konzepten recht stark.
Aus meiner Sicht, und wohl auch die des Autors, bietet Zope viele ausgereifte Features und Prinzipien, die Webanwendungen fast jeder Art ermöglichen. Dabei sind die Konzepte hinter Zope so klar, dass professionelle Applikationen einen hervorragenden Nährboden für weiteres Wachstum finden.
Das vorliegende Werk möchte dem interessierten Leser einen leichtverständlichen Einstieg in Zope 3 ermöglichen und ihm somit das Basiswissen für eigene professionelle Webanwendungen geben.
Der Autor Philipp von Weitershausen war und ist äußerst stark in die Entwicklung des Projektes Zope 3 involviert und liefert somit optimale Erläuterungen zu den verschiedenen Themen dieses Buches.
zum Inhalt
Als Zielgruppe dieses Werkes sind Programmierer, die sich mit Python auskennen und sicher schon das eine oder andere Projekt in Zope2 bewältigt haben. Dies zeigt sich nicht in extrem komplizierten Beispielen oder der Gleichen, sondern in der Tatsache, dass nicht groß über das "Warum Zope?" diskutiert wird. Vielmehr wird mit vielen Bezügen zur Zope2-Welt dem Umsteiger der Einstieg erleichtert.
Das Buch vermittelt die grundlegenden Prinzipien der neuen Server-Architektur von Zope3 und zieht dabei auch oft Parallelen zum Zope2. Dadurch werden die Unterschiede deutlich und man hat klare Bezugspunkte, an denen man sein Wissen aufbessern muss. Der Leser wird dabei nicht pur mit Fakten bombadiert. Vielmehr begleitet v. Weitershausen seine Ausführungen stets mit einem durchgängigen Beispielprojekt. Dieses Projekt beginnt so klein wie auch das Buch beginnt und wächst und verändert sich in der Art wie neues Wissen vermittelt wird.
Somit sind die vielen Zusammenhänge wesentlich leichter zu erkennen und man übt bereits den Umgang mit den geänderten Import-Strukturen.
Der Aufbau des Buches folgt einer logischen Reihenfolge, die sich vom Einfachen zum Komplexen wandelt. Die Ausführungen sind dabei in klarem English gehalten und vermittelt recht kompakt die notwendigen Informationen. Jeder etwas bedeutenderer Aspekt im Bezug auf den Umstieg von Zope 2 auf Zope 3, wird mt Zusatzinformationen bzw. Gegenüberstellungen unterfüttert. Dies hilft erfahrenen Zope2-Entwicklern die Unterschiede zu erkennen.
Sehr gut gefiel mir, dass zu den wichtigen Themen Testing und Debugging jeweils eigene Kapitel existieren, in denen man erkennen kann wie eigene Test- und Debugging-Strategien zu erstellen sind.
Neben diesen Kapiteln werden insgesamt alle wichtigen Kernfunktionen wie Sessions, Security, Adapters, etc. abgehandelt. Der Schreibstil und Aufbau des Buches ist dabei sowohl als Lesestoff, als auch als Nachschlagewerk verwendbar. Das ist sehr erfreulich, denn mit dem einmaligen Durcharbeiten des Buches wird man sich nicht alle Informationen in erforderlichem Umfang aneignen können.
Für schnelle Infohäppchen zu einigen API's bzw. deren Methoden, existiert ein Anhang, der hier die oft benötigten Tools beschreibt. Auch hier werden viele kleine Beispiele dem Leser zur Seite gestellt, wodurch die Funktionialität der enstprechenden Methoden schnell deutlich wird. Somit werden einige Suchmaschienen-Abfragen wohl überflüssig werden.
Fazit
Ich war mir zu Beginn meiner Lesung etwas unsicher, ob ich die neue Materie Zope3 in englischer Sprache wirklich erfassen kann. Immerhin kann man Bücher auch in technischem Englisch verfassen, die schwer zu lesen sind.
Philipp v. Weitershausen's Formulierungen sind jedoch sehr gut zu lesen und vermitteln klar den Content. Sicher gibt es hier und da einige kurze Passagen, die mit dem Wörterbuch aufgelöst werden müssen, aber deren Anzahl ist doch sehr gering.
Zudem ist sein Schreibstil sehr klar und ohne viele Schnörkel. Das vereinfacht die Lektüre und beschleunigt die Durcharbeitung. Ich war so zu sagen positiv überrascht.
Ein weiterer Pluspunkt für den Leser sind die, dem Weitershausen'schem Stile folgenden, leicht nachvollziehbaren und mitwachsenden Beispiele. Anhand derer können neue Erkenntnisse direkt am bestehenden Beispielcode umgesetzt werden. Für die Programmierer unter den Lesern sicher die klarste Form der Kommunikation.
Als Fazit kann ich das Buch nur empfehlen, denn es bietet einen kompakten, klaren und kompetenten Einstieg in die Zope3-Materie. Ich als Zope3-Neuling kann nun nicht beurteilen, wie ein Leser, der sich mit Zope3 schon besser auskennt, dieses Buch bewertet, aber mich als Einsteiger hat es durchaus überzeugt.
Ich möchte also eine klare Kaufempfehlung geben, da das Buch wenn auch auf Enlisch, einen guten und unterhaltsamen Einstieg in das Thema bietet.